Wo der Strom zur Bahn kam – der Bahnhof von Campocologno
Die Albula- und Berninastrecke der Rhätischen Bahn gehören zum Welterbe der UNESCO. Das heisst natürlich nicht, dass jede Bahnstation weltbekannt ist. So erscheint der Bahnhof von Campocologno, immerhin eine Grenzstation zwischen der Schweiz und Italien, doch recht unscheinbar.
Früher war Campocologno allerdings ein Begriff – und zwar als eine Art alpines Zentrum der Stromproduktion. Von hier führte eine Fernleitung bis nach Mailand. Und noch heute steht bei Campocologno jenes Kraftwerk, das bei seiner Inbetriebnahme im Jahr 1907 das leistungsstärkste Wasserkraftwerk Europas war.
Eisenbahn und Wasserkraft hatten dabei viel miteinander zu tun. Das dokumentiert nicht zuletzt ein Bild aus den Beständen des Vereins iStoria, das um 1910 entstand. Zu sehen sind auf der Aufnahme nicht nur das einstige Bahnhofsgebäude und etliche ernste Männer, sondern auch eine Berninabahn-Lokomotive der ersten Generation. Angetrieben wurde bereits diese Lokomotive nicht mit Dampf, sondern mit regional produziertem Strom.