Spielzeug und Test für die Fantasie – die «Beinarchua»

Was gibt es in einer guten Kinderstube? In der Landschaft Davos gehören dazu: natürlich ein «Popi», ein Säugling. Dieser bekommt einen «Lutsch», einen Schnuller. Das «Popi» legt man natürlich in die «Wiega» und wenn das Kleinkind laufen lernen soll, setzt man es in einen «Ständal», in einen Laufstuhl.

Der Sprachforscher und Volkskundler Valentin Bühler trug in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts so einiges zusammen über den Walserdialekt in Davoser Ausprägung. Und wenn es um die Kinderstube geht, fehlt bei ihm natürlich auch ein anderes beliebtes Spielzeug nicht: die «Beinarchua».

Anderswo nennt man dieses Spielzeug etwa «Beinechue» oder «Bainachue», das Prinzip bleibt aber immer gleich: Tierknochen dienen als Spielzeuge. Etwas schöner beschrieb das Valentin Bühler: Eine «Beinarchue» sei eine «meist roth, braun, blau, grün, gelb etc. gefärbte Kniescheibe einer Kuh, die eine Kuh vorstellen soll, wozu es einige Phantasie braucht.» Wer seine Fantasie testen will: «Bainachüe» gibt es in vielen Bündner Heimatmuseen – und natürlich auch im Heimatmuseum Davos.

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