Dritte oder erste Klasse? Das Billett-Musterbuch der RhB gibt Auskunft
«Allegra, Fahrkarten vorweisen bitte!»: So oder ähnlich tönt es in den Wagen der Rhätischen Bahn (RhB), wenn die Zugbegleiterin oder der Zugbegleiter die Billette prüfen will. Heute werden oft Smartphones gezückt, um digitale Tickets vorzuweisen. Doch wie wusste man früher, ob ein Billett gültig ist? Schliesslich gab es ja nicht nur Fahrkarten für die erste oder zweite Klasse, sondern auch für die dritte. Hinzu kamen Billette für Sonntagsfahrten oder Fahrkarten für Armeedienstleistende und Beamte.
Auskunft gab zwischen 1895 und 1965 ein sogenanntes Musterbuch. Dieses diente der Dokumentation und Ausbildung des Personals. Viel Bahn gab es um 1895 zwar noch nicht: Das Streckennetz umfasste erst die Linien von Landquart nach Davos und von Landquart über Chur nach Thusis. 1914 war das Streckennetz aber nahezu so gross wie heute; es umfasst knapp 400 Kilometer. In jüngerer Zeit kam nur noch die Vereinalinie hinzu.
Das alte Musterbuch wird heute sicher und gut restauriert im Bahnmuseum Albula in Bergün verwahrt. Und wer nicht weiss, wie man früher die braunen Kartonbillette herstellte: Das Bahnmuseum Albula zeigt in seinem Schaulager eine Billett-Druckmaschine, die über ein Jahrhundert lang genutzt wurde.