Bei der Arbeit, auf Trab oder in Pose: Der Esel im Kanton Graubünden

Es war nie ein Kompliment, als "Esel" bezeichnet zu werden und doch ist der Esel eines der intelligentesten, sanftesten und zuverlässigsten Tiere, auf die der Mensch in der Geschichte zählen konnte, auch in Graubünden. Davon zeugen Objekte wie z.B. das Joch, das in der alten Mühle von Cazis gefunden wurde. An Tagen, an denen das Wasser des Flusses knapp wurde, ersetzte der Esel die Wasserkraft, indem er im Kreis lief und das Mühlrad antrieb.

Der Esel diente lange Zeit auch als Transportmittel für Güter und Personen, selbst auf den steilen Pfaden der Bündner Berge, wie ein Foto im Staatsarchiv belegt. Wahrscheinlich ist der Zürcher Maler Wilhelm Rudolf Scheuchzer (1803-1866) 1839 auf ähnliche Weise über den Ofen-Pass gewandert, begleitet von einem Esel, für den er eine gewisse Sympathie empfunden haben muss, denn er hat ihn in einer Bleistiftzeichnung festgehalten.

Schliesslich scheinen sich diese Tiere zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch im touristischen Umfeld von St. Moritz einer gewissen Beliebtheit erfreut zu haben, wie verschiedene Fotografien zeigen. Männer, Frauen und Kinder, Gäste der Luxushotels, liessen sich auf Eseln fotografieren, mit Gesichtsausdrücken, die von belustigt bis ängstlich reichen.

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