Ein ziegenbärtiger Steinbock? – der seltsame Fall «Fridolin»
Seltsame Geschichten ranken sich um den Steinbock. Als Wappentier tritt er im heutigen Graubünden schon vor rund 800 Jahren in Erscheinung, doch nicht einmal 400 Jahre später, um 1650, ist der Steinbock verschwunden. Seine geringe Scheu und die angebliche Heilwirkung von Steinbockpräparaten wurden ihm zum Verhängnis.
Gut 200 Jahre später versuchte man das Tier wiederholt in der Schweiz neu anzusiedeln; unter anderem mittels Steinbock-Hausziegen-Hybriden. Doch erst der Schmuggel von Steinböcken aus dem Königreich Italien brachte zu Beginn des 20. Jahrhunderts erste Erfolge.
Heute leben in Graubünden gut 7000 Steinböcke und -geissen. Nicht mehr am Leben ist Fridolin, ein Hybride aus Steinbock und Hausziege. Immerhin wurde das 1983 im Calancatal geborene Tier elf Jahre alt. Das Bündner Naturmuseum bezahlte so lange für den Unterhalt des Tieres. Heute steht Fridolin als Präparat im Bündner Naturmuseum – mitsamt Ziegenbart und Steinbockhörnern.