Plan mit Andeutungen? – eine Katastervermessung des Kurhauses Tarasp
Wie Arme streckt das einstige Kurhaus Tarasp seine beiden Seitenflügel schräg nach vorn. Und angesichts der langen und bewegten Geschichte des Kurhauses könnte man rätseln, was die Bewegung denn ausdrücken könnte: Will das Kurhaus noch einmal die einst so prächtige, neobarocke Gartenanlage umarmen? Oder sucht das Kurhaus nach Hilfe?
Sicher ist: Das Kurhaus Tarasp, eröffnet 1864, war zwar prächtig, die Finanzlage aber immer wieder problematisch. Heute wird das Kurhaus als Hotel unter dem Namen Scuol Palace geführt. Geblieben ist die verwunschene Lage am Inn, dem Engadiner Talfluss. Hinzu kam im Laufe der Zeit aber auch so einiges.
Das zeigt nicht zuletzt ein Plan, eine sogenannte Katastervermessung, die im Staatsarchiv Graubünden aufbewahrt wird. Der Plan von 1898 zeigt einen Ökonomiebau, der mit «Wasch- und Dampfkessel» betitelt ist. Dieser Bau wich 1913 einem Badehaus. Verändert hat sich aber auch dieses: Heute dient das Badehaus nicht mehr dem Kurwesen, sondern der Kunst und Kultur. Das einstige Badehaus ist Sitz der Fundaziun Nairs.