Die Katastrophe und der Kaiser – über eine Urkunde von 1464

Die vier Jahrhunderte der fünf Zünfte: So könnte man die Geschichte von Chur ab 1464 kurz zusammenfassen. Und bleibt man bei der Kurzfassung, so stehen am Anfang dieser Geschichte eine Katastrophe und ein Kaiser.

Die Katastrophe: Ende April 1464 brennt die Stadt Chur lichterloh, zerstört wird durch den Brand auch das Rathaus – mitsamt den alten Urkunden, die hier aufbewahrt wurden. Darauf schicken die Churer ihren Stadtschreiber zum Kaiser nach Wien.

Der Kaiser: Friedrich III. soll den Churern die alten Rechte bestätigen. Das tut der Kaiser – und erlaubt den Churern auch gleich die Gründung von Zünften. Die fünf Handwerkervereinigungen (Rebleute, Schuhmacher, Schneider, Schmiede und Pfister) werden in der Folge die wichtigste politische Kraft in Chur.

Friedrich III. macht aber noch mehr, wie eine Urkunde im Stadtarchiv Chur zeigt. Er leitet eine Art Wiederaufbauhilfe ein. Brandgeschädigten wird für sechs Jahre die Hälfte der Grund- und Bodenzinsen erlassen. Die andere Hälfte der Zinsen soll für den Wiederaufbau der Stadt verwendet werden.

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