Schweres Gerät mit einfachem Antrieb – das Militärvelo

Rapid, Aebi oder Schilter: Gefährte und Maschinen solcher Firmen prägten im 20. Jahrhundert schweizweit die Landwirtschaft. Mit ihnen hielt die Mechanisierung und Motorisierung auch in Bergregionen Einzug. Zwischen den Motormähern, Traktoren und Transportern tauchten allerdings über gut neun Jahrzehnte Fahrzeuge auf, die jedem Fortschritt zu trotzen schienen: die robusten Fahrräder der Schweizer Armee.

Das sogenannte Normalrad 04, später bekannt als Ordonnanzrad 05, wurde nahezu unverändert von 1904 bis 1988 produziert. Die schwarzen «Stahlrösser» verfügen über einen einzigen Gang und sind mehr als 22 Kilogramm schwer. Erst 1993 wurden sie in der Armee durch Siebengänger abgelöst.

Strampeln war also früher angesagt, gerade in Bergregionen. Das zeigt sich etwa anhand des Festungsmuseums Crestawald, das über ein Ordonnanzrad verfügt. Von der Festung bis in die nächste Ortschaft, Sufers, sind es zwar nur gut zwei Kilometer. Aber für die 120 Höhenmeter müsste man – ohne den Gang wechseln zu können – doch ganz ordentlich in die Pedale treten.

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