Der Geologe mit dem Fotoapparat – Moritz Blumenthal

1872 eröffnete in Chur ein Museum, das in dieser Form heute kaum mehr vorstellbar ist. Das «Bündner Museum für Wissenschaft und Kultur» beherbergte historische und naturkundliche Objekte, hinzu kamen zahlreiche Kunstwerke und Bücher. Bald platzte das Museum aus allen Nähten – respektive aus dem Haus Buol, dem heutigen Rätischen Museum.

Trotz Verlagerungen von Beständen – unter anderem in die Villa Planta, die heute den historischen Teil des Bündner Kunstmuseums bildet –, blieb die Raumnot für die naturkundliche Sammlung fast ein Jahrhundert lang bestehen. 1967 hinterliess jedoch ein Bündner Geologe testamentarisch ein Legat für den Neubau eines naturkundlichen Museums. 1981 konnte dieser Neubau – das Bündner Naturmuseum – eröffnet werden. Doch wer war dieser Geologe?

Moritz Blumenthal kam 1886 in Chur zur Welt, besuchte die Kantonsschule, studierte in Wien und Zürich Geologie, bereiste darauf die Welt – unter anderem als Petrolgeologe im Dienst des heutigen Shell-Konzerns. Mit dabei hatte er stets seinen Fotoapparat. Fast 4800 Bilder Blumenthals – einerseits Aufnahmen geologisch interessanter Stätten, andererseits Aufnahmen von Städten, Menschen oder Bauwerken – finden sich heute im Staatsarchiv Graubünden – und das auch in digitaler Form.

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