Jahrhunderte in Skizzen gefasst – die Pläne des Klosters Müstair
Das Kloster St. Johann in Müstair gehört zum Welterbe der UNESCO, beherbergt den grössten und besterhaltenen Freskenzyklus aus dem Frühmittelalter und wird überragt vom ältesten Wohn- und Wehrturm im Alpenraum überhaupt; dem Plantaturm.
So viel zu den Superlativen. Das Kloster bildet aber nicht nur ein kulturhistorisch herausragendes Ensemble, sondern ist auch ein Konglomerat: Gut 1200 Jahre haben hier auf unterschiedlichste Form ihren Niederschlag gefunden. Die Klostergeschichte zeigt sich somit nicht wie aus einem Guss, sondern ist vielschichtig, komplex.
Darum ist für die Klostergeschichte vermeintlich Langweiliges so wichtig: das Erstellen von Plänen, das genaue Verzeichnen archäologischer Funde und Befunde. Nur dank diesen Dokumenten werden die Geschichte und die Forschungsgeschichte des Klosters nachvollziehbar. Und solche Pläne gibt es zuhauf: Rund 260 Skizzen und Pläne wurden zwischen 1985 und 2017 durch den Archäologischen Dienst Graubünden angefertigt. Einsehbar sind die – mittlerweile auch digitalisierten – Dokumente beim Archäologischen Dienst und hier auf Porta Cultura.