Ruine Haldenstein

Wie war es wohl, so ganz ohne Toilette und Cheminée in einem Wehrturm Wache zu schieben? Vielleicht sogar im Winter? Antworten werden wir heute darauf wohl keine mehr finden, allein schon deshalb, weil während der Arbeitszeit das mit dem Zugang zu Toiletten im Arbeitsgesetz geregelt ist.

Den wachhabenden Personen der Burg Haldenstein erging es aber im 12. Jahrhundert so: der Burgfried verfügte nicht über diese Annehmlichkeiten. Der steht auf einem kleinen Felsvorsprung oberhalb des Dorfes und war nur über einen Hocheingang im dritten Obergeschoss zugänglich, durch den angrenzenden Palas. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts verliert die Anlage den reinen Wehr-Charakter und wird zu einer Wohn- und Repräsentationsanlage um- und ausgebaut. Immerhin bis 1695 wird hier gelebt, wahrscheinlich aber dann doch mit eingebauten Toiletten. Später, zwischen 1769 und 1787, zerstören Felsabbrüche die südlichen Teile der Burg. Zu dieser Zeit steht schon längst das prunkvoll ausgestattete Schloss Haldenstein, welches 1544 bis 1548 unten im Dorf gebaut wurde.

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