Eine ernste Angelegenheit: Schafe zeichnen

Ein kleiner Kreis als Kopf, ein grosser Kreis als Leib, dazu vier Striche als Beine – und schon ist ein Schaf gezeichnet.

Bauern verstehen unter «Schafe zeichnen» allerdings etwas anderes. Sie kennzeichnen ihre Tiere, damit etwa die Hirten am Ende eines Alpsommers wissen, wem genau sie die Tiere zurückbringen müssen. Denn meist verbringen Tiere verschiedener Besitzer den Sommer auf einer Alp. Manchmal sind es mehrere hundert Tiere.

Heute werden den Tieren meist Ohrmarken verpasst. Früher war es gängige Praxis, den Tieren verschiedene Kerben in die Ohren zu schneiden. In der Landschaft Davos versah man die Tierohren hingegen noch um 1870 mit einer Art Anhänger. Das zeigt eine Sammlung von Schafzeichen im Heimatmuseum Davos. Ersichtlich sind auf den Schafzeichen das Schrift- oder Wappenzeichen des Besitzers. Nach altem Landesbrauch gingen die Schafzeichen übrigens vom Vater auf den jüngsten Sohn über, und wo ein solcher fehlte, kam die jüngste Tochter zum Zuge.

Entdecken Objekte und Inhalte
425 Treffer
Hilfe Suche