Romantik mit Tradition – die Schlitteda

Skeleton? Rodeln? Cresta? Bob? In St. Moritz werden diese Sportarten seit vielen Jahrzehnten kultiviert, manche Entwicklungen sind sogar direkt mit dem Tourismusort verbunden. Mit dem Olympia Bobrun von 1904 findet sich in St. Moritz sogar die älteste Natureisbahn der Welt. Und der Cresta Run ist sowieso einzigartig: Cresta, ein Vorläufer von Skeleton, wird nur auf dieser Bahn praktiziert.

Viel langsamer, aber ebenfalls traditionsreich ist die Schlitteda. Hier geht es nicht darum, sich möglichst schnell auf einem Gefährt liegend oder sitzend einen Eiskanal hinunterzustürzen. Hier geht es um die Jugend und die Liebe. Das zeigt etwa eine Aufnahme des Scuoler Fotografen Jon Feuerstein (1925-2010), die im Staatsarchiv Graubünden aufbewahrt wird.

Doch wie geht so eine Schlitteda vonstatten? Traditionell fahren die ledigen Männer und Frauen eines Engadiner Orts paarweise durch die Winterlandschaft – und zwar auf schön verzierten Bockschlitten, die von Pferden gezogen werden. Ziel ist Speis, Trank und Tanz – und natürlich soll man sich auf der Ausfahrt näherkommen. Dafür werfen sich die Männer in den Frack und die Frauen in die Tracht. Das tun sie noch heute gern, auch wenn sich die Regeln etwas der Zeit angepasst haben.

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