Feriengrüsse aus … Schweiningen?

Wer war schon mal in Präsanz? Oder in Süs? Und bekam vielleicht jemand eine Postkarte aus einem Schweiningen? Wer tatsächlich schon mal in Präsanz oder Süs war, hat bereits – Verzeihung für die Direktheit – ein gewisses Alter. Denn 1943 wurden Präsanz und Süs umbenannt. Aus Süs im Unterengadin wurde Susch, aus Präsanz wurde Parsonz im Surses. Umbenannt wurden ­damals – mit bundesrätlicher Genehmigung – insgesamt 49 Bündner Gemeinden.

Doch warum? Die Gründe liegen weit zurück: 1851 wurde das Bündner Kantonsgebiet neu eingeteilt; in 14 Bezirke, 39 Kreise und 227 Gemeinden. Alle Orte wurden damals mit deutschen Namen aufgelistet. Dann eröffnete die Schweizerische Post neue Filialen – und übernahm die einheitlich deutschen Namen. Später tat es die Bahn der Post gleich. Züge hielten beispielsweise in Bergün und nicht in Bravuogn, wie das Dorf im Albulatal auf Rätoromanisch heisst. Die rätoromanische Sprache geriet so ins Abseits. Aber dann erlebte sie ein Revival – respektive eine «reanimaziun». 1938 wurde Rätoromanisch offiziell vierte Landessprache der Schweiz, wenige Jahre später kam es zur Um- oder Rückbenennung von Bündner Dörfern.

Und Schweiningen? Ist ein Sonderfall. Der deutsche Name mit dem tierischen Beiklang verschwand bereits um 1890. Aus Schweiningen, von den Einheimischen sowieso Suagnign genannt, wurde bereits damals das heutige Savognin.

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