Drachen, Saurier und Co. – ein Schädelfragment vom Tinzenhorn

Der grosse Naturforscher Johann Jakob Scheuchzer war um 1700 überzeugt, dass in Graubünden merkwürdige Wesen leben: «Dieses ist ein so bergichtes (gebirgiges) und mit Hö(h)len angefülltes Land, dass es wo(h)l seltsam wäre, keine Drachen da zu haben.»

Überreste von Drachen fanden sich bislang keine. Doch Fossilien von anderen, mindestens so merkwürdigen Lebewesen gibt es einige. Von Sauriern etwa. Sechs Meter lange Sauropoden waren vor rund 200 Millionen Jahren etwa dort unterwegs, wo heute das Tinzenhorn steht. In der Nähe wurden zudem Fossilien eines Flugsauriers und von an Land lebenden Raubsauriern entdeckt. Unterwegs war in der Nähe auch ein Metoposaurus, ein Meeresbewohner, der wie ein übergrosser Salamander aussah. Das zeigt ein Schädelfragment, das 2009 beim Tinzenhorn gefunden wurde und heute zur Sammlung des Bündner Naturmuseums in Chur gehört.

Doch wie kamen die Überreste eines Meeresbewohners ins Gebirge? Kurze Antwort: Die Alpen entstanden erst vor 90 bis 30 Millionen Jahren. Zuvor glich das heutige Graubünden eher den Bahamas statt einem Bergland.

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