Verein Erzminen Hinterrhein
Die Museen zur alpinen Industriegeschichte
Der historische Bergbau im Schams, Ferreratal und vorderen Rheinwald hatte einst für die Region eine grosse Bedeutung. Im Hinterrheingebiet wurde an 24 bekannten Orten Erz gewonnen. Um dieses Kulturerbe zu erhalten und zu vermitteln, engagiert sich der Verein Erzminen Hinterrhein und betreibt zwei Museen. Dazu bietet er auch diverse Führungen an.
Bergbau-Museum Innerferrera
Das Bergbau-Museum Innerferrera thematisiert den Erzabbau in den südlichen Einzugsgebieten des Hinterrheins. Gezeigt werden von der Karbidlampe über den Bergmannspickel bis zum Stollen-Transportwagen Gegenstände, die im Erzabbau verwendet wurden. Das Modell einer Seilbahn, zahlreiche Fotografien und historische Dokumente sowie Exponate der abgebauten Erze wie Silber, Blei und Kupfer bereichern die Ausstellung. Der Erzabbau in den Regionen Schams, Hinterrhein und Ferrera reicht vermutlich bis weit in das Mittelalter zurück, dokumentiert ist die Geschichte urkundlich ab 1605. Neben den hoch gelegenen Bergwerken gab es Schmelzen und Verhüttungsanlagen in Innerferrera, Ausserferrera, Sufers und Andeer. Der Verein Erzminen Hinterrhein, der das Bergbau-Museum Innerferrera gegründet hat, dokumentiert die wechselvolle Geschichte des Bergbaus und bietet auch Führungen zu den Stollen und Anlagen an. Zum Sammlungsgut des Bergbau-Museums Innerferrera gehören originale Bergbau-Werkzeuge sowie verschiedene Erze, die in der Region abgebaut wurden. Die Vermittlung der Geschichte erfolgt auch mittels Modellen und über Exponate in Vitrinen. Fotografien und historische Dokumente komplettierten didaktisch das gezeigte Sammlungsgut.
Bergbau-Museum Alp Taspegn / Taspin
Wie zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert bis zu 70 Bergknappen auf über 2200 Meter über Meer Buntmetalle abbauten, dokumentiert seit 2010 das Bergbau-Museum Alp Taspin. Das wohl höchst-gelegene Museum der Schweiz befindet sich in einem ehemaligen Schweinestall und dient sowohl als Informationsraum als auch als Ausgangspunkt für Führungen durch den nahen, 80 Meter langen Stollen. Vorgestellt werden im Museum die einzelnen Arbeitsschritte im Bergbau und die regionale Geschichte der Erzgewinnung. Der Abbau von Buntmetallen auf der Alp Taspin hoch über Zillis ist seit 1605 urkundlich belegt und dauerte bis 1892 an. In den erfolgreichsten Jahren wurde in den Bergwerken im ganzen Schamsertal bis zu 1900 Tonnen Roherz produziert, daraus wurden gut 16 Tonnen Blei und 65 Kilogramm Silber gewonnen.
Verein Erzminen Hinterrhein
Dorfstrasse
7445 Innerferrera
Tel. +41 (0)81 650 90 30
Aktuelle Informationen zu den Öffnungszeiten, Eintrittspreisen und Führungen sind auf der Webseite des Vereins ersichtlich.