Postkartengalerie KABINETLI

Mit Postkartenmotiven in die Vergangenheit des Hinterrheins reisen und auf einer Passfahrt weiter in die Mesolcina

Eine kleine, aber feine Privatausstellung antiker Ansichten von Hinterrhein und Umgebung. Die gezeigten Fotografien ab Postkarte, beziehungsweise Ansichtskarte, stammen grösstenteils aus dem 1. Drittel des 20. Jahrhunderts mit Schwerpunkt Rheinwald, Mesolcina und den Pässen San Bernardino und Splügen. Das Rheinwald, bzw. die Hinterrheintäler mit der Viamalaregion, blicken auf eine reiche und wechselvolle Transit- und Verkehrsgeschichte zurück. Sie reicht von den schwer begehbaren alten Saumwegen bis zur A13. Sprach- und siedlungsgeschichtlich gilt das Dorf Hinterrhein als die urkundlich älteste Walsersiedlung des Kantons Graubünden. Die deutschsprachigen Walser, die aus dem italienischen Val Formazza (dt. Pomatt) über den San Bernardinopass einwanderten, besiedelten das innere Rheinwald im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts (Urkunden von 1274, 1277 und 1296). Begleitet durch eine Führung lebt die "Welt von gestern" und der Kontrast zu heute auf dem Rundgang neu auf - die unseres Dorfes, des Bernhardinpasses, des Rheinwalds, aber auch die seiner Nachbartäler (Mesolcina, Valsertal, Valle San Giacomo), zu denen infolge des Passwesens und gegenseitiger wirtschaftlicher und familiärer Verflechtungen (Säumerei, Pferdepostwesen) die Nachbarschaft über Jahrhunderte aktiv gelebt wurde.

Die KABINETLI-Ausstellung ist ihrerseits in einem Zeitzeugen untergebracht, nämlich im Kellergeschoss des dendrochronologisch auf das Jahr 1374 datierten Hauses Kabinet, das rund 100 Jahre nach der Walser-Einwanderung über den San Bernardino Pass in Strickbauweise errichtet wurde. Später wurde das Haus aus Witterungs- oder Brandschutzgründen mit halbmeterdicken Bruchsteinmauern «ummantelt». Der Keller und das "Ställi", in dem Vorfahren ihr Kleinvieh hielten, wurden geräumt und für die Ausstellung hergerichtet. Sie wurde am 20. September 2020 mit einer Vernissage eröffnet.

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