Form und Inhalt
2./13.5.
- Forts.: Die gestrige Meldung des kaiserlichen Gesandten wird an die Gerichtsgemeinden geschickt. Wie man aber auf die Meldung reagieren solle, will man später diskutieren (949)
- Wiederum kommt es zu Diskussionen über die Ausstands- und Anwesenheitspflicht von Bundslandammann U. E. Davaz und Bundsschreiber G. Reidt. Während letzterer einfach abtritt, kann man letzteren zum Verbleib bewegen (950)
- Gemäss Mehren will man ein unparteiisches Gericht gegen Th. Massner und seine Komplizen halten. Terminierung dieses Gerichts auf den 15./26. Juni. Die Wahl der Richter und Fiskalen wird dem Gericht überlassen. Uneinigkeit bei der Interpretation der Mehren (951ff.)
- Bundsschreiber G. Reidt berichtet, dass F. Manning auf seinem Standpunkt verharre. Trotzdem wird er seine Königin über die Antwort der Drei Bünde informieren und ihren Befehl hierüber abwarten (954f.)
- Man will der Königin von England mit einem Schreiben die Korrespondenz in dieser Angelegenheit übermitteln und ihr gleichzeitig die Hochachtung aussprechen (955ff.)
- Ausserdem will man den Gesandten P. von Salis in Den Haag über den Handel benachrichtigen, damit er mit den englischen Gesandten verhandeln kann (957f.)
- Alle diese Schreiben soll Bundsschreiber G. Reidt aufsetzen (959)
- Man diskutiert, ob man die Antwort von F. Manning an die Gerichtsgemeinden ausschreiben soll, wozu man sich schliesslich entscheidet (959f.)
- Diverse von diesem Kongress in Auftrag gegebene und protokollierte Ausgangsschreiben (960ff.)
- Der Landeshauptmanns meldet die Ernennung von Oberst A. von Salis zum Vicari (963)
- Festlegung der Inhalte des Antwortschreibens an den französischen Ambassadoren Ch.-F. du Luc (964f.):
1) Empfangsbestätigung für seine eingegangenen Schreiben
2) Verordnung eines unparteiischen Gerichts gegen Thomas Massner und Komplizen
3) D. F. de Merveilleux wurde von den Drei Bünden nie als Dolmetscher akzeptiert, seine Briefe können deshalb nicht an die Gerichtsgemeinden weitergeleitet werden (965)
4) Man werde sein Schreiben an die Gemeinden weiterleiten, an welche dieses auch adressiert sei (965)
5) Bitte um Freilassung des jungen Massners (965)
6) Mitteilung, dass kein Memorial von Abraham Stanyan die Drei Bünde erreicht habe (965)
- Oberst NN Buol bittet um Rückgabe seines Bürgschaftsscheins, da er nicht als Bürge von Th. Massner akzeptiert wurde. Man will ihm diesen aushändigen (965f.)
- Die Briefe wegen der Gefangennahme von Antonio Lantsch an den Grosskanzler von Mailand, an General NN Buol, an Hauptmann NN Uldarici sowie an Giovanni Pecci/Pezzi sollen durch den Mailänder Boten verschickt werden (966f.)
- Da noch wichtige Geschäfte anstehen und Statthalter NN Camontogna auf Abreise drängt, soll der neue Landrichter morgen Abend auf dem Kongress erscheinen (967ff.)
- Landammann "Fabrize" hat dem Bundsschreiber NN Pollet einige Schriften von Th. Massner überreicht, um diese der Session zu überbringen. Nun fordert er diese umgehend wieder zurück (969ff.)
- Das Memorial von Bürgermeister NN Schwarz, in dem er sich gegen falsche Anschuldigungen von D. F. de Merveilleux wehrt, will man ausschreiben lassen (971ff.)
- Der Brief an die Obrigkeit von Chur betreffend Anton Troll wird gutgeheissen (975ff.) [fortgesetzt in 079.01-03]
4./15.5.
- Ankunft des neuen Landrichters, der jedoch wegen Fiebers erst am Nachmittag erscheinen kann (977f.)
- Da er nachmittags immer noch bettlägerig ist, soll er am nächsten Tag, sollte es ihm dann nicht besser gehen, einen Statthalter schicken (978ff.)