AB IV 01/006.34-02 - Bundstag der Drei Bünde vom 9.–15. Januar 1585 (13.01.1585 - 14.01.1585)
Titel / Bezeichnung
Bundstag der Drei Bünde vom 9.–15. Januar 1585
Datum
13.01.1585 - 14.01.1585
Bemerkung zur Datierung
Kalender: alter Stil
Verzeichnungsstufe
Institution
Sprachen
Deutsch
Form und Inhalt
Tag 4: 13.1.
- Da das Kriegsgeschrei gegen das Veltlin stärker wird, werden von jedem Hochgericht 200 Mann ausgehoben. Gleichzeitig wird Erzherzog Ferdinand ermahnt, sich im Kriegsfall gemäss der Erbeinung zu verhalten; ebenso wird der König von Frankreich um Hilfe gebeten; ferner werden die eidgenössischen Orte darüber orientiert. Da sich das Kriegsgeschrei auch gegen Venedig richtet, wird dorthin geschrieben mit der Bitte, keine Truppen gegen die Drei Bünde ziehen zu lassen (239)
- Zur Ordnung der Schule und um die Waffen zu besichtigen, werden aus jedem Bund fünf Verordnete bestimmt (239)
- Schreiben an die veltlinischen Amtsleute, dass sie sich auch für ein Truppenaufgebot sorgen (240)
- Wegen der bündischen Schulden gegenüber der Stadt Chur wird dem Landeshauptmann geschrieben, damit er die Untertanen zur Bezahlung veranlasse (240)
- Michel Friggel, aus "Stauffen" und wohnhaft in Thusis, sowie Lienhard NN von Rankweil, wohnhaft in Davos, werden zu Bundsangehörigen aufgenommen (240)
- Bundsleute, die sich in Chiavenna niederlassen, sollen einen Bürgen aus der dortigen Grafschaft stellen (240)
- Bei Pestausbrüchen ("stërbenden löüffen") in Chiavenna sollen die sanitären Massnahmen des Commissari befolgt werden (240)
- Melcher NN, Pfarrer in Ilanz, kann wegen Injurien in Chur das Recht suchen (241)
- Weisung an den Podestà von Traona, dass er Friedli Paravicini dahin halte, einer Witwe von Fideris, deren Mann in Bocca d'Adda wegen der ungemachten Strasse mit einem Knaben vom Bergell umgekommen ist, zu entschädigen und die Strasse zu verbessern (241)
- Hauptmann Peter Corn (von Castelmur) soll die Strasse im Bergell unterhalten und die Säumer nicht weiter beschweren (241)
Tag 5: 14.1.
- Schreiben an den Podestà in Teglio, dass er die Brücke in Mantello, die zusammengefallen ist, wieder aufbaue (247)
- Die Eheschliessung zwischen Horatio Piatt und Catarina Giucciardi in Teglio wird bestätigt (247)
- Urteilsbestätigung im Streit zwischen Graf Johann Francisco de Albertis und Johann Antoni Venosta (247)
- Nicola Pellizari von Chiavenna darf auf dem Splügenpass eine Sust bauen, jedoch keinen Zoll einziehen (247)
- Die Nachbarschaft Samolaco möchte Fischreusen ("rüschen") aufstellen (247)
- Angelin NN soll nicht weiter durch die Kinder seiner Schwester belästigt werden (248)
- Das Flössen auf der Adda wird verboten (248)
- Bestimmungen zum Schmalzverkauf in Valmalenco (248)
- Schreiben an die Republik Genua, dass die Bündner und ihre Untertanen deutsch seien und ihre Regalien vom Römischen Reich erlangen müssen (248)
- Forts.: Die Entschuldigung der "sindici" von Sondrio wegen des Geständnisses von Tomaso Morone wird angenommen (248)
- Antrag von Augustin von Salis wegen der Steuer (Schnitz) wird verschoben (248)
- Im Streit zwischen Gallus von Mont und Jacob von Ninguarda, Herr von Löwenberg, wird bestimmt, dass der Vicari Letztgenannten gemäss Urteil auszahlen solle (249)
- Forts. von 006.30: Im Streit zwischen Viviano Marliani und Kaspar Landolfi wird das Urteil der drei Kommissäre bestätigt (249) [fortgesetzt in 006.42-01]
- Streit zwischen Stefano Lambertenghi und seinem Widerpart wegen eines Hofs wird an die Syndikatoren delegiert (249)
- Pietro Venosta beschwert sich über Silvester de Bomba wegen einer Schmähschrift und Morddrohungen. Darum soll sich der verantwortliche Amtsmann kümmern (249)
- Urteilsbestätigung in Zinsstreit zwischen Romerio Crott und einer unbenannten Frau (249)
- Forts. von 006.19: Alle Rechtsschriften zwischen Caspar Foppoli und Menapasio de Alberti werden bestätigt (249)
- Georg Scalvazari/Scalvazzi von Tirano wird vom früheren Urteil der 15 Kommissäre befreit (250)
- Ehestreit zwischen Johann Curta und Aurelia de Curtonibus wird an die (Rechnungs-)Kommissäre delegiert (250)
- Empfehlungsschreiben für Hieronymus Besta nach Brescia (250)
- Gnadengesuch von Antonio Piro von Bormio wird an die (Rechnungs-)Kommissäre delegiert (250)
- Im Streit zwischen Graf J. F. de Alberti und den "jusdicenten" in Bormio wird die Appellation an die Syndikatoren zugelassen (250)
- Johann Francisco Beccaria darf ein Bergwerk in Val Ambria bauen (251)
- Abschied für NN Merulis [?] von Sondrio (251, durchgestrichen)
- Forts. von 006.26-02: Beim Streit zwischen Graf Johann Francisco de Alberti und den Erben von Johann Cas(t)elli wird der vorgängige Urteilspruch erneuert (251)
Kategorie
Art
Standort
Staatsarchiv Graubünden
Provenienz
Freistaat Gemeiner Drei Bünde
Signatur / Identifikationsnummer
AB IV 01/006.34-02
Bemerkungen
S. 245 + 246 leer
Quelle
Archivdatenbank des Staatsarchiv Graubünden: https://staatsarchiv-findsystem.gr.ch/home/#/content/5a14e6bcbbe04a749af36d8bcd12092c
Benutzbarkeit
FreiEinsehbar
Reproduktionsart
Benutzungskopie/Sicherheitskopie: Digitalisat
Schutzfrist
0 Jahre (Frei zugänglich)
Schutzfrist Ende
16.01.1585
Nutzungsrechte
Gemeinfrei