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Or. Pg. 67/47 cm. — Siegel (1. Abt Andreas von Disentis. — 2. Hans von Marmels. — 3. Oberer Bund, fehlend. — 4. Stadt Chur , für den Got teshausbund. — 5. Zehngerichtenbund) eingehängt. — Geschrieben von Jakob Vinzenz Jos (Barbla) von Ilanz. Abschrift: AB IV 6/87, S. 365, zeitgen. Kopie; AB IV 6/87, S. 163, rätorom. Uebersetzung aus späterer Zeit; A II/LA 1, 1/Nr. 283, Pap.heft, 3 Bogen zeitgenössischer Text, dazu 2 spätere Kopien; vgl. Jenny R., Regesten zu den Landesakten der Drei Bünde, S. 74; AB IV 6/38, S. 24, nebst Auszug S. 22. Zahlreiche weitere Abschriften zum allg. Bundesvertrag von 1524 sowie zu dessen Erneuerung von 1544, die textlich übereinstimmt, jedoch von Bischof Luzius Iter mitgesiegelt wurde, finden sich vor in den Kopialsammlungen des Staatsarchivs sowie im Handschriftenbestand aus ehemaligen Privatbesitz, weshalb lediglich die wichtigsten erwähnt werden können: B 48, B 104, B 171, B 203, B 694/11, B 751/1, B 1050, B 1510, Bd. 2, S. 446, Nr. 179; B 1517, B 1523, B 1535, B 1538, Bd. 1, S. 34; B 1539, B 1560, B 1695, B 2029, B 2054/5 u. a. m., verzeichnet bei Jenny R., Regesten zu den Handschriften aus ehemaligem Privatbesitz im STAGR; dazu die Kopialbände: AB IV 6/37, S. 69; B 1527, S. 102; B 1536, S. 111; B 2149, S. 38; B 1534, S. 60 sowie weitere Kopialsammlungen mit Abschriften zum Bundesbrief von 1524. Beachte Jenny, Privaths., ferner Archivplan 1961, S. 38—40. Die für die Wissenschaft und Forschung bedeutendste Abschrift stammt von Theodor v. Mohr: DSM III (AB IV 6/15), S. 71, Nr. 840, der dem Text nach dem Or. im STAGR sämtliche Abweichungen des Pg. im Gerichtsarchiv Ob Porta (Vicosoprano), Urk. Nr. 102 vom 3. Juni 1524 (Reg. Nr. 456), beifügte und hervorhebt, daß die Worte: «Wir Paulus von Gottes Gnaden zu Chur» später «dann cassiert» worden sind, was die entsprechende Streichung bestätigt. Theodor v. Mohr hat lange vor Jecklin beide Urkunden, jene vom 3. Juni 1524 und den allg. Bundesvertrag vom 23. September 1524, auf ein und dieselbe Linie gerückt und daher hingewiesen auf die geringfügigen textlichen Unterschiede, die sorgfältig festgehalten wurden, sowie auf die Differenz der Datierung, wobei dieser Gelehrte offensichtlich schon damals die Meinung vertrat, daß eine geradlinige historische Entwicklung vorliegt, wie sie heute die Forschung bejaht, weshalb von dem durch Paul Gillardon 1932 aufgefundenen Entwurf des Bundesvertrages vom 7. April 1524 über das Pergament von Vicosoprano vom 23. Juni 1524, dessen Duplikat im BAC liegt, zum allg. Bundesvertrag vom 23. September 1524 im STAGR sich eine schrittweise Entwicklung zur Geschichte des allg. Bundesvertrages von 1524 abspiegelt, welche mit der Erneuerung des Bundesbriefes von 1544 unter Beteiligung des Bischofs Luzius Iter (Reg. Nr. 638, Sig. A I/1 Nr. 109, 110) ihren Abschluß findet, worauf ebenso Gillardon aufmerksam machte (BM 1932, S. 231). Zur ungleichen Datierung vom 3. Juni 1524 und vom 23. September 1524 beachte ferner Jecklin, JHGG 1883, S. 89. Mohr vermittelt außer der genannten noch eine weitere Abschrift des allg. Bundesvertrages von 1524: DSM I (AB IV 6/13), S. 187, Nr. 236, unter Hinweis auf die Sammlung Florin (AB IV 6/38) sowie auf andere Kopialsammlungen und seine bereits erwähnte Abschrift nach dem Or. im STAGR. Druck: Pündtnerische Tractata (bei Pfeffer, Chur) 1728, f. 1; EA IV/1a, S. 1502; Nabholz-Kläui, Quellenbuch, S. 99; JHGG. XIII (1883), S. 83, mit Angabe weiterer Ueberlieferungen. — Reg.: Robbi, Urk. Reg., Nr. 73; JM I, Nr. 416. — Vgl. dazu Wagner/von Salis, Rechtsquellen des Kts. Graubünden I, S. 53. — Zur Erneuerung von 11. November 1544 vgl. Nr. 638; ferner beachte Regest Nr. 454, erste Fassung des Bundesbriefes vom 7. April 1524. Zum Bundesvertrag von 1524 siehe auch Jenny R., Das Staatsarchiv Graubünden in landesgeschichtlicher Schau, Chur 1957, 2. Aufl. 1974, S. 63 ff., wie die Quellenhinweise daselbst.