Form und Inhalt
23.10./3.11.
- Liste der anwesenden Häupter (601f.)
- Der Landeshauptmann meldet Ankunft von mailändischen Flüchtlingen infolge Einmarschs fremder Truppen in Mailand. (602f.) Er soll wachsam sein und den Häuptern weiteren Bericht erstatten (604)
- Der Konsul ("console") und die Gemeinde von Chiavenna berichten über Gerüchte vom Durchmarsch kaiserlicher Truppen und beschweren sich über die Kornsperre seitens Mailand. Man will den kaiserlichen Gesandten um freien Handel bzw. Einhaltung des Kapitulats bitten (603ff.)
- Über ein eingegangenes Schreiben vom kaiserlichen Gesandten will man am nächsten Tag beraten (605f.)
24.10./4.11.
- Eingang eines zweiten Schreibens vom kaiserlichen Gesandten. (606) Man will ihn um Passöffnung gemäss Kapitulat und Erbeinung bitten. Sollte er mehr zum Kornmonopol wissen, soll er Informationen liefern (607f.)
- Weisung an Landeshauptmann und Commissari, die Getreideausfuhr bei Konfiskation und Leibesstrafe zu verbieten. (608f.) Dasselbe wird dem Herrschaftsrat von Maienfeld befohlen (609)
- Der Bundspräsident soll die Räte der Stadt Chur über das Schreiben des kaiserlichen Gesandten informieren und um Abhilfe beim Kornmonopol bitten (610)
- Verordnete beim Churer Rat berichten, dass die Lieferung einer gewissen Menge Korn sistiert worden sei, da man nicht wisse, ob dieses von der Grafschaft Chiavenna weiter nach Mailand transportiert werde. Sie bitten um Weisung. Man erneuert das Verkaufsverbot von Korn an Fremde sowie ins Ausland. Hierauf verteidigen sich die Kornhändler, nur an Bergeller, Rheinwaldner und Chiavenner Korn verkauft zu haben, nicht aber an Ausländer (610ff.)
- Schreiben an Commissari, wie oben festgehalten, wird verabschiedet (613ff.)
- Empfehlungsschreiben für die Witwe von Brigadier NN von Salis wegen Besteuerung eines Guts in Rorschach zuhanden des Abts von St. Gallen (616f.)
- Informationen aus Zürich und Rapperswil auf die Beschwerde von Antonio Brentano über Sequester durch Bernardino Toricella in Chiavenna. Man erlässt eine Weisung an den Commissari und antwortet nach Rapperswil, A. Brentano ein unparteiisches Gericht in Chiavenna halten zu wollen (617f.)
- Das Patent für Lorenzo "Fada" von Brescia, bündnerischer Agent in Venedig, wird vorgelesen, bestätigt und protokolliert (618ff.)
25.10./5.11.
- Antwortschreiben an den kaiserlichen Gesandten wird gutgeheissen und soll ins Reine geschrieben werden (621)
- Empfehlungsschreiben für die Erben von Landeshauptmann [Herkules] von Salis-Grüsch nach Basel wegen Abzugsgeldern (621f.)
- Gesetz in vier Punkten gegen fremdes Gesindel (622ff.), das durch die Gerichtsgemeinden approbiert werden soll. Das Edikt wird ebenso den angrenzenden Ländern zuschicken, damit Reisende gewarnt sind (628)
- Der Podestà von Tirano berichtet über den Stand des in Rom in dritter Instanz hängigen Prozesses gegen die Eheleute Negri von Grosio. Man will später darüber beraten (628f.) [fortgesetzt in 095.11]
- Rechnungen über empfangende und noch ausstehende Annaten-Gelder (629f.)
- Taxierung der Saläre (630f.)
Beilage:
- Abschrift des Ausschreibens vom 25.10./5.11.1733 (632–652)