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Colani raig

Kurzbeschreibung

legendärer Jäger Gian Marchet Colani (1772–1837), kurze, assoziationsreiche Szenen skizzieren seine Taten und sein Wesen

Beschreibung

Der Jäger Gian Marchet Colani (1772–1837) aus Pontresina ist der Legendenkönig des Engadins, ein Raig mit 3000 Gämsen und 30 Tirolern auf dem Gewissen – erzählte man sich. Erstaunlich, dass es bis heute keine umfassende, kritische Biografie über den mythenumwobenen "König der Bernina" gibt, wie er seit Jakob Christoph Heers Erfolgsroman auch genannt wird. Zahlreiche Legenden ranken sich um ihn, vom Spezialgewehr mit einem hintereinander geladenen doppelten Schuss bis zur gewaltsamen Verteidigung "seines" Reviers. Mit all den Legen den spielt der Filmer (und Filmtheoretiker) Fred van der Kooij (*1948) in seiner Neuinszenierung "Colani raig". Van der Kooij arbeitet mit kurzen, assoziationsreichen Szenen. Der erste Schuss fällt gleich zum Auftakt. Zusammen mit seiner Tochter und Gefährtin Anna Maria liegt Colani auf der Lauer und schiesst eine Gämse. Das getroffene Tier kollert den Grashang hinunter und landet auf einem Felsen, über den das Blut rinnt. Sekundenkurze Bilder vom blutigen Ausweiden blitzen im Film einige Male auf. Vor einem der wenigen Gemälde von Colani skizziert der Engadiner Jäger Otto Vital die historische Figur. Übrigens fehlte im Abspann des Films der Name des Regisseurs. Van der Kooij hatte die im Tod noch zuckenden Beinmuskeln der geschossenen Gämse mit vor Lebensfreude zappelnden Kinderbeinen gegengeschnitten. Das fand Programmleiter (und Jäger) Peter Egloff "eine Verhöhnung des sterbenden Tieres und überhaupt eine untypische Gämsengeste". Die Fetzen flogen. Der Produzent bestand auf dem Schnitt, der Filmer zog seinen Namen zurück (Tages-Anzeiger, 9.1.1999). Drehort: La Punt (Val Chamuera, Serlas)

Farbe

Form

Video, DigiBeta SP-Kassette

Sprachen

Rätoromanisch , Englisch

Serie / Reihe

Cuntrasts ; 10. 01. 1999

Sammlung

Filmlandschaft Südbünden

Anzahl / Dauer

00:24:00:00

Erscheinungsdatum