Beschreibung
Nachgotischer Messkelch, in Silber getrieben, vergoldet. Grundfuss mit flachem Standring und senkrechter, profilierter Zarge. Aufgelegter Sechspass, die Zungen mit etwas derber, symmetrischer Rankengravur. Sechsseitige Zwingen, noch mit originalem Montagesplint. Sechsteiliger Kissennodus mit aufgesetzten Rauten, darauf die Namen Jesu und Mariens graviert: "IHS MRA". Originale, getriebene Kuppa. Auf der Fussunterseite das derb gravierte Allianzwappen: a) zwei Jagdhörner, b) halber Steinbock (Bistum Chur). Datum 1656. Die Zeichen sind auf der Unterseite des Standringes eingeschlagen. Der Feldkircher Goldschmied Hans Mendl war tätig von 1587 bis 1626. Der bei Poeschel zusätzlich erwähnte identische Kelch (Nr. 3, Abb. 154), trug auf dem Fuss die Datierung 1612. Dieser Kelch ist nicht mehr nachweisbar. Poeschel irrt bei der Zuschreibung an den Goldschmiedemeister Hans Müller von Feldkirch, (nachgewiesen 1526 - 1542, danach in Lindau tätig). Vorzüglich erhaltene Arbeit.