Keramikkuh (Kachelofenaufsatz) von Christian Lötscher
Titel / Bezeichnung
Keramikkuh (Kachelofenaufsatz) von Christian Lötscher
Datum
1850
Name der Person / Organisation
Christian Lötscher
Institution
Beschreibung
Der Kuhofen für den Landammann Andreas Walser von Seewis, 1850
Wie durch ein Wunder hat sich aus dem Jahr 1850 im Rätischen Museum der zeichnerische Entwurf für einen Kachelofen erhalten. Die Aufschrift präzisiert: «Herrn Landa.[mmann] Andreas Walser Sewis 1 Ofen patront mit gelben Ek & Gesims. 1850 d 5 April veracordiert». Die Gesamthöhe des Ofens betrug eindrucksvolle 202,5 cm. Der Ofen dürfte dem Dorfbrand von Seewis 1863 zum Opfer gefallen sein.
Es sind aber nicht nur die Masse, die den Ofen zu etwas Besonderem machen, sondern vor allem die Kuh des Ofenaufsatzes, zu der es im Bestand der noch stehenden Lötscher-Kachelöfen heute keine Parallelen mehr gibt. Im Jahr 1909 verkaufte Andreas Lötscher d. J. dem Nationalmuseum eine mehrteilige Gipsform, mit deren Hilfe sich eine ähnliche Kuh herstellen liess. Dies belegt, dass Öfen mit solchen Aufsätzen von Christian Lötscher tatsächlich gefertigt wurden. Erst in Kenntnis dieses Gipsmodels und der daraus erstellten Abformung gelang schliesslich auch die Auffindung einer Originalkuh. Diese soll von einem Ofen in Jenaz stammen und befindet sich heute dort in Privatbesitz. Die Kuh ist stärker geflickt, zwei Beine, Euter, Schwanz und Hörner sind restauriert. Vermutlich wurde sie bei der Reparatur auch kalt bemalt. Ihre Länge beträgt maximal 31,0 cm, die Breite 11,0 cm und die Höhe bis zum Rücken 17,0 cm. Kachelöfen mit Kühen als Ofenaufsatz sind in der Deutschschweiz ansonsten mit keinem weiteren Fall belegt.
Material
Ton
Anzahl / Umfang
einteilig
Masse
17 x 11 x 31 cm
Schlagworte
Medientyp
Kategorie
Art
Standort
Laubänähus St.Antönien
Erwerbsart
Leihgabe
Eingangsdatum
2017/2018
Eigentümer/-in
Familie Flury , Jenaz
Zustand / Restaurierung
Etwas geflickt. Zwei Beine, Schwanz und Euter sind restauriert.
Vermutlich bei Restauration kalt bemalt.
Bemerkungen
Serielle Herstellung vorgesehen. Daher ist noch der Gipsmodel ( 10 teilig) im SNM vorhanden (SNM LM-11000)
Nachweis / Literatur
Andreas Heege, Keramik aus St. Antönien. Die Geschichte der Hafnerei Lötscher und ihrer Produkte (1804-1898) (Archäologie Graubünden - Sonderheft 7), Glarus/Chur 2019, bes. S. 258-261