Beschreibung
Die Ansicht zeigt die historische Postkutsche auf der San Bernardino Passhöhe beim Moesolasee unweit des Hospizes in Richtung Hinterrhein. Die Kutsche wird von drei Pferden gezogen. Am linken Bildrand eine Stange der durchführenden Telegraphenleitung. Die Passstrasse eingefasst von aufrecht stehenden Bruchsteinen (Wegbegrenzung, bzw. Kilometerangabe ab Chur).
Die Ansicht steht, was die ehemalige Gerichtsgemeinde Rheinwald im Freistaat der Drei Bünde angeht, gewissermassen als Symbol ihrer jahrhundertelangen Haupteinnahmequelle als Passland. Dies waren neben einer kleinbäuerlichen Landwirtschaft der Handel und Transit über die Pässe Splügen und Bernhardin und in geringerem Masse über den Valserberg und Safierberg (sogenannte "Säumerbauern").
Die Bernhardinpost und auch der Strassenunterhalt wurde in aller Regel von Einheimischen aus dem Rheinwald und der Mesocina bewerkstelligt (Wegmacher, Postpferdehalter, Postillone) und war für viele Familien ein hochwillkommener Zusatzverdienst. Die Passstrasse war bis im Frühling 1942 ganzjährig geöffnet.