Urkunden (Hauptsammlung)
Titel / Bezeichnung
Urkunden (Hauptsammlung)
Datum
952-1900
Verzeichnungsstufe
Institution
Material
Pergament , Papier , Leinwand
Sprachen
Deutsch , Latein , Italienisch
Bestandsgeschichte
Der erste Urkundenregister ist von 1735. 1867 wurde Pfarrer Christian Kind als Archivar im Stadtarchiv Chur angestellt. Auf Empfehlung des damaligen Staatsarchivars von Zürich, Dr. Hotz(e) (vgl. Akten nach 1800, Brief vom 15.10.1867) ordnete Kind den grössten Teil der vorhandenen Urkunden nach "Materien und Zeitfolge", d. h. nach dem Pertinenzsystem (vgl. "Verzeichnis der in Kasten B verwahrten Documente und Acten, nach Materien und nach Zeitfolge geordnet. 1869", Sig. AB III/P 37.01 [bzw. neu B II/2.0068.001]; die Folioangaben im "Register zum Archiv", Sig. AB III/V 17.03, beziehen sich auf dieses Verzeichnis). Kind unterteilte den Bestand in drei Abteilungen und 24 Zellen (die Zellen entsprechen den Materien). Die Abteilungen und Zellen scheinen mit Schrank- oder Tablareinheiten des damaligen Archivmobiliars korrespondiert zu haben; genau lässt sich das allerdings nicht mehr feststellen, da dieses Mobiliar nicht mehr vorhanden ist. Innerhalb der Zellen wurden die Urkunden chronologisch geordnet und in Mappen abgelegt. Kind ordnete den drei Abteilungen römische Zahlen und den 24 Zellen Grossbuchstaben zu (I: A- D - G - K - N - Q - T - W; II: B - E - H - L - O - R - U - X; III: C - F - J - M - P - S - V - Y).
Die späteren Stadtarchivare behielten Kinds Unterteilung in Materien bei, bewahrten jedoch die Dokumente nicht mehr in Mappen, sondern in Schachteln auf. Von nun an wurde in der Literatur als Signatur der Urkunden die Schachtelnummer angegeben (vgl. Fritz Jecklin, Materialien zur Landes- und Standesgeschichte Gem. III Bünde, I. Teil, Basel 1907, S. VIIII bzw. S. 13, Nr. 465).
Nach dem Ausscheiden des Stadtarchivars Michael Valèr 1929 blieb das Archiv für fast 50 Jahre ohne fachliche Betreuung. Während dieser Zeit wurde ein Teil der Dokumente aus dem von Archivar Kind geordneten Urkundenbestand ausgeschieden und unter der Bezeichnung "Akten aus Urkundengruppen" zusammengefasst. Wenig später wurden alle Urkunden aus den Schachteln entfernt und jedes Dokument einzeln in einem Mäppchen abgelegt. Die von Kind bezeichneten "Materien" wurden nun "Sachgruppen" genannt; auf Grund der ehemaligen Schachtelzahl (85) wurden 85 Sachgruppen gebildet, (vgl. Urkunden Register 1977). Dies erklärt den Umstand, dass wiederholt mehrere Sachgruppen genau gleich lauten, z. B. Sachgruppe 1-3: Reichsvogtei, Privilegien (entsprechend den ehemaligen Schachteln Nr. 1-3 mit der Bezeichnung "Reichsvogtei Privilegien") oder Sachgruppe 26-29: Hochstift Chur (entsprechend den ehemaligen Schachteln Nr. 26-29 mit der Bezeichnung "Hochstift Chur"). Zusammenfassung, Stadtarchivarin Ursula Jecklin
Form und Inhalt
Rechtskräftige amtliche Schriftstücke, ausgestellt u. a. von Kaiser, Königen, Päpsten, Bischöfen und Privatpersonen.
Ordnung und Klassification
Der Bestand wurde nach dem Aktenplan geordnet.
Masse
12.3 Lfm
Medientyp
Kategorie
Art
Standort
Stadtarchiv Chur
Bewertung und Kassation
keine Kassationen vorgenommen
Zustand / Restaurierung
keine Besonderheiten
Provenienz
Altbestand, vermutlich Stadtschreiber
Abgebende Stelle
vermutlich Stadtschreiber / Stadtkanzlei
Signatur / Identifikationsnummer
A I/1
Findhilfsmittel
Urkunden-Register:
- B II/2.068.002-014
- AB III/M 12.02 [identisch mit AB III/M 12.03]: Inventarium: Aller und jeder Brieffschafften
und Schrifften, welche dermahlen in Gmeiner Statt Archivio in dem Kasten sich befinden, so
von denen hierzu Ao. 1735 verordneten Herren in Ordnung gebracht und Registriert
worden. [Das älteste Verzeichnis des Archivguts besteht aus zwei Bänden: Band 1
verzeichnet die Dokumente in der Stadtkanzlei, Band 2 jene im eigentlichen Stadtarchiv.]
Nachweis / Literatur
u. a.
- Bündner Urkundenbuch
- Codex diplomaticus : Sammlung der Urkunden zur Geschichte Cur-Rätiens und der
Republik Graubünden / hrsg. von Th[eodor] v. Mohr [Bd. 1-2], Conradin v. Moor [Bd. 3-4]
- Die Kanzlei-Akten der Regentschaft des Bistums Chur aus den Jahren 1499-1500 / hrsg.
von Fritz Jecklin
- Urkunden zur Staatsgeschichte Graubündens / zsgest. von Constanz Jecklin
- Quellen zur Forschung der Bündner Geschichte, Staatsarchiv Graubünden, Bd. 34 von
Bruggmann/Wendler
Benutzbarkeit
frei einsehbar
Reproduktionsbestimmungen
Es gilt das aktuelle Archivreglement. Im Archivreglement vom 22.12.2003 heisst es:
"Art. 9 Ausleihe
§.1. Fotokopien werden nur unter Beachtung der Sperrfristen und ohne Gefährdung der
Originale angefertigt.
§.2. Das Fotokopieren, Fotografieren oder Scannen von Archivalien ist nur mit Einwilligung
der Stadtarchivarin bzw. des Stadtarchivars zulässig."
Zugangsbestimmungen
Es gilt eine Sperrfrist von 30 Jahren bei allgemeinen und 50 Jahren bei personenbezogenen Akten. Damit sind die meisten Akten des Bestandes in den Grenzen des Archivreglements nach 30 Jahren frei zugänglich.
Schutzfrist
30 Jahre (Ordentliche Schutzfrist)
Schutzfrist Ende
01.01.1931