Beschreibung
Auf einem Feld neben der Gäuggelistrasse steht ein mysteriöser Personenwagen. Man könnte fast meinen, jemand hat hier sein Autowrack entsorgt, und wundert sich zugleich, was das monumentale Betongebilde über der Fahrgastzelle zu bedeuten hat. Das massive Gewicht auf dem Ford scheint das Fahrzeug zu zerschmettern. Was manchmal für grosse Augen sorgt, bietet oft Anlass den Zugang zur Kunst und Kulturpolitik zu diskutieren.
"Drifted Pit" heisst das Werk des niederländisch-schweizerischen Künstlers Bob Gramsma und besteht aus dem Designklassiker Ford Taunus und einem massiven Betonobjekt. Die Verschmelzung der beiden Elemente ruft vielfältige Assoziationen hervor. Die Betonskulptur wurde, einem Findling gleich, durch eine Schneemasse hervorgebracht. Findlinge sind ein typisches geologisches und geomorphologisches Erkennungsmerkmal für Landschaften, die von Gletschern geformt wurden. So wurde auch das Fahrzeug einst durch Schnee geformt, welcher die Karosserie vollständig bedeckte und im Laufe des Schmelzprozesses eine vom Künstler gegrabene und anschliessend in Beton abgegossene Höhlung freigab. Die hohle, nach oben hin offene, Form wird für Gramsma zum Objekt für raumtheoretische Überlegungen. Es entsteht ein gedanklicher Diskurs des Draussens und des Drinnens, der zusammen mit dem Auto verdeutlicht, dass Raum nicht als gegebene Konstante zu verstehen ist, sondern als dynamisches Gefüge, das durch Interaktion erzeugt werden kann. Der Künstler regt damit an, vorgegebene Ordnungen zu überdenken.