AB IV 01/059.01-03 - Verhandlungen der Häupter und einiger Ratsboten der Drei Bünde vom 19.–24. Januar 1703 (24.01.1703)
Title / Designation
Verhandlungen der Häupter und einiger Ratsboten der Drei Bünde vom 19.–24. Januar 1703
Date
24.01.1703
Comment on dating
Kalender: neuer Stil
Level of description
Institution
Languages
German
Scope and content
13./24.1.
- Forts.: Eingang des Antwortschreibens vom kaiserlichen Gesandten F. A. von Rost: Er möchte den/die Aussteller des Briefs nach Kurbayern mit Aufforderung zur Besetzung eines Orts unterhalb der Luziensteig trotz Mehren der Gerichtsgemeinden nicht bekannt geben. Das Versprechen zur Einhaltung der Erbeinung soll auch praktisch umgesetzt werden. Feindliche Werbungen sind zu unterbinden; Hilfsanfrage bei Angriff auf Grafschaft Tirol oder voralbergische Herrschaften (59ff.)
- Es wird beschlossen: Da F. A. von Rost seine Drohungen mal als Bundsangehöriger, mal als Gesandter vorbringt, möchte man von ihm wissen, ob "ein pundtßman den caracter eines envoye von frömbden potenzen fuehren könne oder nicht" (62f.)
- Antwort an F. A. von Rost: Erneutes Ansuchen, die Briefaussteller bekannt zu geben. Bekenntnis zur Neutralität, öffentliche Werbungen sind verboten. Bitte an Kaiser, die Neutralität anzuerkennen (63ff.)
- Forts.: Nochmaliges Begehren um Bezahlung für die Erneuerung des Urbars von Maienfeld (65f.)
- Forts. von 058.11-02: Protokollierte Patenturkunde für Moses Battier von Chur wird gutgeheissen: Zollprivilegien und Erlaubnis zur Führung des Bündner Wappens auf seinen "Rosoli"-Gläsern, damit man erkennt, dass diese in den Drei Bünden produziert wurden (66f.)
- Giovanni Pietro Stampa und seine Söhne sowie Ercole von Argegno am Comersee möchten als Untertanen aufgenommen werden und wie andere Untertanen Benefizien geniessen. (67f.) Dies wird den Gesuchstellern gewährt
- Johann Leonhard(i) wird aus der Abys’schen Schulstiftung entlöhnt (68)
- Die Buchdrucker in Bonaduz, Scuol und Poschiavo dürfen ohne Erlaubnis der Häupter keine "landtß- und standtßsachen" drucken (68)
- Forts.: Der Schirmbrief zur Freiherrschaft Haldenstein wird gutgeheissen (68f.)
- Dr. NN Reidt wird betreffend seiner Forderung wegen Kollekte ausbezahlt (69)
- Abordnung einer Deputation zum französischen Gesandten J. B. Graville wegen des Schreibens des kaiserlichen Gesandten. Graville zeigt sich über den angeblich geplanten Angriff von Frankreich und Kurbayern verwundert und möchte eine Kopie des Schreibens nach Mailand senden (69f.)
- Eingang eines neuen Schreibens des kaiserlichen Gesandten: Dass der Handel auf die Gerichtsgemeinden ausgeschrieben wird, findet er gut. So würden die Gemeinden hoffentlich erkennen, dass im Bundstag feindliche "officier" und Pensionäre sitzen. Die Anerkennung der Neutralität Bündens wird er gegenüber dem Kaiser empfehlen. Jedoch sollen die heimlichen und öffentlichen Werbungen gemäss Erbeinung abgestellt und die Übeltäter bestraft werden (70ff.)
- Darauf beschwert man sich bei ihm schriftlich über seine harschen Worte, sie seien alle "ehrliche herren" und von den Gemeinden zum Bundstag verordnet (73f., mit Antwortschreiben 74ff.)
- Bericht aus Bregenz über das Vorrücken der französisch-spanischen Armee von Mailand [stado di Milano] aus gegen die Bündner Grenze (76ff.)
- Weisungen ins Veltlin zur Aufsicht und Berichterstattung (78)
- Die Gerichtsgemeinden sollen ihre Mehren bis zum 1./12. März einbringen (78)
- Saläre (78)
Beilage:
- Abschrift des Ausschreiben vom 14./25.1.1703 (78–85).
Nachträge:
- Nach Anfertigung der Abschiede ist ein Schreiben aus dem Münstertal eingetroffen: Bericht von Graf Trapp, dass die Feinde Österreichs wohl eine Invasion durchs Veltlin und Bormio ins Tirol planen. Die Obrigkeit im Münstertal begehrt Weisung. Es wird zur Aufsicht und Berichterstattung angehalten, feindliche Truppen sollen nicht eingelassen werden. Wegen Einsetzung einer Wache sollen die Mehren der Gemeinden abgewartet werden (87ff.)
- Der französische Gesandte J. B. Graville weigert sich das Schreiben der Drei Bünde dem König zu übergeben, da diese auch auf wiederholtes Ansuchen dem König von Spanien keine Antwort zukommen liessen (89)
- Eingang eines Schreibens von F. A. von Rost, in dem er sich erklärt, da im Ausschreiben die Gerichtsgemeinden gefragt werden, ob er gleichzeitig Bundsmann und Envoyé sein könne (89ff.)
Category
Type
Location
Staatsarchiv Graubünden
Provenenance
Freistaat Gemeiner Drei Bünde
Reference code / Identification number
AB IV 01/059.01-03
Source
Archivdatenbank des Staatsarchiv Graubünden: https://staatsarchiv-findsystem.gr.ch/home/#/content/ab52d8e1a9b641eca2b4e1fd7221e604
Usability
FreiEinsehbar
Type of reproduction
Benutzungskopie/Sicherheitskopie: Digitalisat
Period of retention
0 Jahre (Frei zugänglich)
Expiry of the period of retention
26.01.1703
Rights of use
Gemeinfrei