Beschreibung
1911 baute die Graubündner Kantonalbank ihren Hauptsitz am Postplatz. Er ist ein Schlüsselwerk des Bündner Heimatstils. Architekten waren Otto Schäfer und Martin Risch. Die Fassade gegen den Platz und die beiden Seitenflügel sind malerisch komponiert und reich geschmückt. Den Gebäudeflügel entlang der Poststrasse ergänzt nun ein Neubau. Er setzt räumlich, geometrisch und tektonisch die Gestalt des Altbaus fort. Dieter Jüngling und Andreas Hagmann interpretieren die Formen der Heimatstilarchitektur, sie vereinfachen und abstrahieren sie. Die Wände sind aus mächtigen sandgelben Betonelementen zusammengesetzt. In Umkehrung des Altbaus sind nicht die Gesimse und Gewände verziert, die Dekoration überzieht die Wandflächen. Die ineinander gewobenen Rosetten haben die Architekten den Steinhauerarbeiten des Altbaus entnommen; sie stammen ursprünglich aus der Bündner Holzschnitzerei. Das Muster mutet textil, ja orientalisch verspielt an. Den Hof auf der Rückseite besetzt nun eine mächtige Halle in einer ganz anderen Architektur. Sie ist das Zentrum der Bank. Geschosshohe Stahlfachwerkträger überspannen stützenfrei eine imposante Schalterhalle. Die Glas-Stahl-Konstruktion wendet sich dem Park des barocken Alten Gebäu zu. Sie erinnert an ein Gewächshaus, und die Rouleaus aus feinen Metallstäben sind wie Bambusrohrmatten über die Glasflächen gelegt.