Katholische Pfarrkirche San Carlo Borromeo, San Carlo
Title / Designation
Katholische Pfarrkirche San Carlo Borromeo, San Carlo
Date
1612 bis 1613
Epoch
Modern era
Institution
Description
Nachgotisch-frühbarocke Anlage 1612/13, geweiht 1624, südliche Seitenkapelle und Passionskapelle erbaut vor 1629, nördliche Seitenkapelle 1740; Verlängerung des Schiffs 1937, Erhebung zur Pfarrkirche 1941; Restaurierung 1976-78.
Turm 1616 mit klarer Geschosseinteilung, gekuppelten Schallfenstern und gemörteltem Faltdach; die originale polychrome Bemalung bei der der jüngsten Restaurierung rekonstruiert Kreuzgratgewölbtes Schiff (erstes Joch 1937) mit dreiseitig geschlossenem Chor. Bemerkenswert einheitliche Ausstattung von Altären und Schranken aus schwarzem und rotem Marmor. Choraltar: an der Chorscheitelwand aufgebautes Retabel aus Stuckrahmen um 1680, Altarblatt heiliger Karl Borromeo vor Christus und Maria um 1616-29 von Camillo Procaccini; auf dem davor frei stehenden Altar von 1765 pavillonartiger Aufbau von 1807, über den seitlichen Portalen des Altarumgangs Büsten der Heiligen Nikolaus und Karl Borromeo um 1640. Chorbänke mit bemalten Rückfronten 2. Hälfte 17. Jahrhundert, darauf zwei ungefasste Leuchterengel 1680.
In der südlichen Seitenkapelle Stuckaturen 2. Hälfte 17. Jahrhundert, in den Medaillons Taufe Chlodwigs, S. Rocco und Verkündigung 1792 von Giovanni Battista Innocenzo Colomba; Altar 1793, Figur der Schmerzensmutter 1802 von Giorgio di Giorgi aus der Val d'Intelvi. In der nördlichen Seitenkapelle Régencestuck, in den ovalen Medaillons Votivbilder von Puschlaver Familien; Altar S. Francesco di Paola 1740. Rechteckige Renaissancekanzel 1622, mit Beichtstuhl kombiniert; am Kanzelkorb Apostelbilder 2. Hälfte 17. Jahrhundert von der alten Empore, weitere an der heutigen Empore von 1938. Taufstein 1907, darauf der tempelförmige Tabernakel des ehemaligen Hochaltars 17. Jahrhundert. Orgel 1938, auf dem Gehäuse Leuchterengel 17. Jahrhundert. An der Nordseite des vierten Jochs die polygonale Passionskapelle mit sechsteiliger Kuppel, die vom Schiff durch den Heiliggrabaltar von 1760 abgetrennt ist.
Die Wand- und Deckengemälde eines italienischen Künstlers um 1629 gehören zusammen mit Nuvolones Fresken in St. Martin zu Savognin zu den besten Werken des lombardischen Kunstkreises dieser Epoche in Graubünden; Restaurierung 1938. Über dem Eingangsbogen Isaias und David, an den Wandpfeilern die heiligen Hieronymus, Petrus, Nikodemus, Joseph v. Arimathia, Magdalena und ein römischer Hauptmann, im Gewölbe sechs Engel mit Leidenswerkzeugen; die Perspektive der Illusionsmalereien ist auf den Beschauer am Eingang der Kapelle komponiert, so dass der Engel mit dem Kreuz in kühner Verkürzung gegeben ist. Die Passionsszenen sind ohne chronologische Abfolge in die Wandnischen und Gewölbeschilde gemalt; die Nischenbilder werden begleitet von gleichzeitig entstandenen Plastiken der Passion, die vom Maler teils in die gemalten Szenen einbezogen wurden. Die plastischen Gruppen der Kreuzanbringung Christi und der Beweinung hinter dem Altar 2. Hälfte 17. Jahrhundert, zu ihnen gehörte möglicherweise auch die Kreuzigungsgruppe unter dem Chorbogen.
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