Bauwerke
Hotel Kurhaus, Bergün/Bravuogn
Titel / Bezeichnung
Hotel Kurhaus, Bergün/Bravuogn
Datum
1904 bis 1906
Epoche
Neuzeit (1500 n. Chr.-heute)
Institution
Beschreibung
1904-06 von Jost-Franz Huwyler-Boller. Stattliche Anlage mit Mittelrisalit (ehem. Kuppelaufsatz) und geschweiftem Vestibülvorbau; EG in Tuffstein, oberste Geschosse in Riegelwerk. Hervorragend erhaltenes Jugendstil-Interieur; waldartiger Park.
Dass 1952 der Schweizerische Verein Familienherbergen das Kurhaus Bergün übernahm, hatte Vor- und Nachteile. Der Nachteil: Der Verein nutzte das Haus, reparierte aber nur wenig. Nach 50 Jahren bröckelten Fassadenteile und tropfte es durchs Dach und Terassen. Damit schien das Schicksal besiegelt. Der Vorteil: Weil die neuen Besitzer nur wenig reparierten, wurde nur wenig zerstört. Von dieser Art der unfreiwilligen Konservierung profitiert die neue Kurhaus AG. Sie übernahm 2002 die Liegenschaft. Seither wird sie Schritt um Schritt saniert. Ein Prunkstück ist der grosse Speisesaal. Jahre diente er als Schlafsaal. Alles, was an den verspielten Jugendstil erinnerte, wurde übertüncht. Als man schliesslich unter den neueren Schichten tatsächlich noch originale Malereien von 1906 entdeckte, legte man sie wieder frei. Rund 40 Prozent der ursprünglichen Ornamentierung kam dabei zum Vorschein. Der Rest war nachgemalt. Selbst das Wandtäfer und die Fensterflügel haben alle Umbauten überlebt. Wer heute den Saal betritt, sieht, mit welcher Opulenz das zeittypische Rosenmotiv in diesem Speisesaal eingesetzt worden ist, sieht die gemalten Rosenranken nicht nur an der Saaldecke, sondern auch an den Fenstern, sieht in die Holzpaneelen geschnitzte Rosen.
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