Bauwerke
Kapelle St. Sebastian, Degen
Titel / Bezeichnung
Kapelle St. Sebastian, Degen
Datum
1494
Epoche
Neuzeit (1500 n. Chr.-heute)
Institution
Beschreibung
Die Kapelle St. Sebastian ist ein malerischer Bau auf freiem Feld südwestlich des Dorfes. Die Kapelle wurde 1494 erbaut und wurde um 1742 in barocken Formen renoviert. Eine Restaurierung fand 1986-88 statt. Am dreiseitig geschlossenen Chor befinden sich Eckstreben, ebenso an der Westfassade. Der Turm an der Südseite des Schiffs ist in nachromanischen Formen gehalten, die Mittelstützen der gekuppelten Fenster sind gotisch gefast. Den Abschluss bilden ein Rundbogenfries und die barocke Zwiebelhaube. Im Schiff befindet sich die Kopie einer reich verzierten spätgotischen Leistendecke von 1495, das Original befindet sich heute im Schweizerischen Landesmuseum in Zürich.
Im Chor befindet sich ein übermaltes Rautengewölbe. Die Wandmalereien stammen aus zwei Epochen: von einem unbekannten Meister von 1494 stammt die stark beschädigte Sebastiansmarter über dem Altarblock an der Westfassade sowie Heilige im Schiff und Chor. Von Hans Ardüser von 1592 stammen das stark verwitterte kolossale Christophorusbild am Turm sowie der Rest einer Apostelreihe an der südlichen Innenwand des Schiffs. Die Kapelle besitzt drei vorzüglich aufeinander abgestimmte Barockaltäre 1741-42 von Antoni Sigristen. Im Hochaltar wurden Teile eines spätgotischen Schnitzaltars wiederverwendet, laut Signatur auf der Rückseite des Schreins von 1506 von Ivo Strigel. Im Schrein ist eine Muttergottes zwischen den Heiligen Johannes der Täufer und Sebastian, Georg und Rochus zu sehen, in der Predella ein Christus und die Apostel, im Giebel die ehemaligen Flügel mit Reliefs der Heiligen Magdalena und Verena, Katharina und Barbara. Auf der bemalten Rückseite des Schreins hat sich ein Gethsemanebild, auf jener der ehemaligen Flügel die Heiligen Bischof und Antonius Abt und ein Patrizier mit Baumstamm und Mauritius erhalten.
Die zweigeschossigen Seitenaltäre zeigen eine reiche Schnitzarbeit, das südliche Altarblatt entstand um 1630 mit Pestdarstellung in der Art des Hans Jakob Greutter. Gleichzeitig und in gleicher Art entstanden vier Gemälde mit Heiligen im Schiff; das Tafelbild mit den Heiligen Rochus und Sebastian mitd dem Wappen Cabalzar stammt von 1664. Die Empore mit Salvator mundi- und Mariendarstellung folgte 1742.
Schlagworte
Parzellennummer
8227
Gebäudeversicherungsnummer
9-114