Beschreibung
Am Rand der Weinberge steht das Weingut Gantenbein. Sein Weiterbau ist ein Haus aus Betonpfosten, ausgefacht mit spektakulär vermauerten Ziegeln. Keiner steht gerade auf dem andern, kein Zwischenraum ist wie der andere. Das Resultat sind poetische Licht- und Schattenspiele, anders zu jeder Stunde – ein Theater des Ziegelsteins. Die Fassade ist eine Zusammenarbeit von Bearth & Deplazes Architekten mit Gramazio & Kohler. Sie spielen mit den Motiven Traube, Sonne, Korb und Fass und sie setzten erstmals den mauernden Roboter des Lehrstuhls Digitale Fabrikation der ETH Zürich ein. Dieser fertigte 72 Teile der Mauer in der Werkhalle, die der Kranführer auf der Baustelle in das Bauskelett einsetzte. Der Bau verbindet traditionsreiches Wissen um Anbau, Kelterung und Lagerung mit Arbeitsabläufen, die Martha, Daniel und Vater Gantenbein gut zu dritt bewältigen können. Die Produktion ist so eingerichtet, dass nur die Schwerkraft und keine Pumpe den Fluss von der Traube zum Wein in der Flasche antreibt. Das Weingut ist aber auch eine Bühne, auf der die Winzer ihren Betrieb stolz darstellen. Mit der schillernden Fassade, mit einem Keller in den Farben Rot, Schwarz und Weiss, mit einem in Ockergold getauchten Gewölbe und mit einem ovalen Treppenhaus, das aufs zweite Geschoss führt, auf dem ein Gastraum und eine Lounge mit weitem Landschafts- und Bergblick eingerichtet sind.