Bauwerke
Pfarrkirche St. Mariä Krönung, Tomils
Titel / Bezeichnung
Pfarrkirche St. Mariä Krönung, Tomils
Institution
Beschreibung
Kirchlich gehörte Tumegl/Tomils bis ins Spätmittelalter zu St. Lorenz bei Paspels. Die Pfarrkirche St. Mariä Krönung wird 1474 erstmals erwähnt, die Weihe des Neubaus fand 1486 statt. Nach einer frühen Renovation 1678 wurde die Kirche innen 1921 und 1986-87 restauriert, aussen 1964-65. Es handelt sich um einen spätgotischen Bau mit Polygonalchor, der ältere Turm steht an der Südseite des Schiffs. Sein Spitzhelm stammt vermutlich aus dem Jahr 1678. An der Südfassade haben sich zudem Reste eines kolossalen Christophorusbildes aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Der Südeingang mit einem rosettenverzierten Gewände datiert ins Jahr 1673, das Westportal ist von 1678. Daneben ist eine romanische Säulenspolie mit einem Würfelkapitell zu sehen. Das Schiff hat ein Kreuzrippengewölbe, der Chor ein Sterngewölbe. Im Innern haben sich Wandmalereien aus drei Epochen erhalten:
An der Nordwand ist das grösste zusammenhängende Werk von Hans Ardüser aus dem Jahr 1597 zu sehen, es zeigt in den ersten beiden Jochen je neun an- und übereinander gereihte quadratische Bilder mit dem Sündenfall, Szenen aus dem Leben Christi, Pfingsten und Marienkrönung. Im dritten Joch befindet sich dazu eine grosse Darstellung des Jüngsten Gericht, darunter St. Mauritius zu Pferd mit einer bemerkenswerten Darstellung von Tomils, Paspels und Schloss Ortenstein.
Daneben haben sich Reste einer spätgotischen Malschicht um 1490 erhalten, die die heilige Sippe zeigen. Schliesslich ist an der Chorbogenwand eine Himmelfahrt von 1633 aus der Hand von Pater Deodato zu sehen.
Der spätgotische Flügelaltar stammt aus dem Jahr 1490 und wurde 1921 rekonstruiert und 1989 restauriert. Die Malerei trägt die Signatur "HH", wohl für Hans Huber. Seitlich der Predella sind die Wappen des Stifterpaares Jörg von Werdenberg-Sargans und Barbara von Sonnenberg zu sehen. Im Schrein sind eine vollplastische Marienkrönung und beide Johannes zu sehen, auf den Flügeln Reliefs der Verkündigung, der Heimsuchung, der Geburt Christi und der Epiphanie. Das Tabernakel datiert um das Jahr 1680. Die Seitenaltäre stammen ebenso wie die Kanzel von 1678, das nachgotische Chorkruzifix ist aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Kreuzwegstationen wurden 1766 von Bruder Bartolome von Castelberg geschaffen. An der südlichen Schiffswand befindet sich das Grabmal des Johann Simon Travers von Ortenstein, gestorben 1715 und ein originelles Steinkreuz mit dem Wappen der Familie Caviezel um 1687. Die Orgel von 1987 befindet sich heute in einem rekonstruierten Gehäuse aus dem Jahr 1826.
Schlagworte
Art
Parzellennummer
4580
Gebäudeversicherungsnummer
46
Nachweis / Literatur
https://domleschg.ch/leben-arbeiten/kirche-religion/
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/001482/2016-12-09/
Kunstführer durch Graubünden, S. 104