Bauwerke
Haus für Naturwissenschaften, Kantonsschule, Chur
Titel / Bezeichnung
Haus für Naturwissenschaften, Kantonsschule, Chur
Datum
1999
Epoche
Neuzeit (1500 n. Chr.-heute)
Institution
Beschreibung
Etwas abseits der Altstadt, versteckt im Schatten des bischöflichen Hofhügels neben Rebberg und Mühlbach, steht ein Teil der Bündner Kantonsschule. Andres Lieschs altes Seminarschulhaus ist einer der bemerkenswerten Bauten aus Sichtbeton, entstanden in den Sechzigerjahren. Seine Erweiterung ist ein grünlich schimmerndes Glashaus, im Volksmund "Aquarium" genannt. Den Wettbewerb hatte das Büro Miller & Maranta aus Basel gewonnen; Valentin Bearth, Andrea Deplazes und Daniel Ladner sollten den Entwurf der Basler umsetzen. Stattdessen aber überraschten sie mit einem eigenen Projekt. Sie haben in Form übersetzt, was im Gebäude gelehrt wird: Naturwissenschaft. So trägt ihr Glashaus wie eine Molekülkette ein filigranes, räumliches Gerüst. Vier Betontische aufeinander gestapelt, umhüllt von Glas. Es erinnert in Durchsicht und Offenheit an ein Laboratorium. Das Klimaproblem haben die Architekten mit einem ausgeklügelten Klappensystem gelöst - ohne Klimaanlage. Der farblose Quader, durch den die Gerätschaften der Naturwissenschaftler graugrün schimmern, ist in den Garten hinter dem Hauptgebäude gebettet; Weinreben, Farne und Häuser spiegeln sich in der Fassade - ein subtiles Spiel, in dem sich kultivierte Natur mit hoher Künstlichkeit trifft. Ästhetisch streng sind die schmale Eingangstür und der leicht wirkende Aufgang ins obere Stockwerk - haben die Schülerinnen aber Pause, so wird es hier eng und gedrängt.
Schlagworte
Adresse
Jochstrasse 30