Kapelle Sogn Valentin, Mumpé Medel



Bauwerke

Kapelle Sogn Valentin, Mumpé Medel

Detailansicht
Titel / Bezeichnung

Kapelle Sogn Valentin, Mumpé Medel

Datum

1647

Institution

Denkmalpflege Graubünden

Beschreibung

Die Kapelle Sogn Valentin in ihrer heutigen Erscheinung datiert in das Jahr 1647, der heute im Chor stehende barocke Hauptaltar dürfte ebenfalls um das Jahr 1650 entstanden sein. Über einen Vorgängerbau ist nichts bekannt ,aufgrund der damaligen Bedeutung der Passstrasse über den Lukmanier dürfte es jedoch einen gegeben haben. Urkundlich wird die Kapelle 1650 erstmals im Zusammenhang mit der Strasse von Sontga Gada nach Mumpé Medel erwähnt. Beim Schutzpatron der Kapelle handelt es sich nicht um den heiligen Valentin von Terni, dessen Todestag am 14. Februar begangen wird, sondern um den heiligen Valentin von Rätien. Die beiden heiligen Valentins haben ähnliche Patronate inne, was wohl zur häufigen Verwechslung beitragen hat. Die ebenfalls von Walsern bewohnte Gemeinde Tenna trug den Valentin von Rätien bis zu ihrer Fusion im Wappen und auch sonst finden sich in der Surselva zahlreiche Kirchen, die dem Valentin von Rätien geweiht sind, z.B. in Russein oder Selva. Ob die Vorgängerkapelle ebenfalls bereits dem heiligen Valentin geweiht war, bleibt offen, im gotischen Flügelaltar steht (wie in Graubünden zu dieser Zeit weit verbreitet) eine Maria. Der spätgotische Flügelaltar von Song Valentin entstand wohl zwischen 1515-1520 und besitzt stilistische Übereinstimmungen mit dem Altar in Stuben (Baden-Württemberg), möglicherweise stammt er aus der Werkstatt von Jörg Kändel. Dieser hinterliess in der Region drei inschriftlich gesicherte Werke: in Tinizong (1512), Vignogn (ursprünglich in Platta, Val Medel) (1516) und Sevgein (1520). Der Maler war vermutlich nicht selbst als Bildhauer tätig, sondern arbeitete mit verschiedenen Bildhauerschulen zusammen, weshalb die Figuren sich teilweise stilistisch deutlich unterscheiden. Im «Führer für Disentis» (Karl Hager, 1910) wird die Vermutung aufgestellt, die Altarteile seien im 18. Jh. während der Restaurationsmanie aus einer der grösseren Kirche der Talschaft «entrümpelt» worden und so in Mumpé Medel gelandet. Archivalisch lässt sich weder die Herkunft noch die ursprüngliche Positionierung des Altars fassen.

Art

Kapellen (Raum oder Gebäude)

Parzellennummer

2521

Gebäudeversicherungsnummer

454

Nachweis / Literatur

ALIG, Gion Luregn: Sogn Valentin: Der heilige Valentin von Rätien – Sein Leben und Wirken. BATZ, Hans: Die Kirchen und Kapellen des Kantons Graubünden: Band 8. VON BECKERATH, Astrid/NAY, Marc Antoni/RUTISHAUSER, Hans (Hrsg.): Spätgotische Flügelaltäre in Graubünden und im Fürstentum Lichtenstein, Chur 1998. HAGER, Karl: Führer für Disentis, Disentis 1910. MANETSCH, Augustin/DESAX, Sigisbert: Aus der Geschichte der Fraktion Mumpé Medel, Disentis 1975. PATER CURTI, Notker: Kunstschätze der Kirchen von Disentis und Umgebung POESCHEL, Erwin: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden: Band V Birkhäuser Verlag Basel 1943. Webseite der Sursassiala: Mumpé Medel

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