Form und Inhalt
Tag 11: 6./17.9.
- Schreiben an den kaiserlichen Gesandten zur Einforderung der Pensionen wird bestätigt und soll ins Reine geschrieben werden (374)
- Eingang eines Briefs der zwei inneren Terzale des Münstertals mit der Bitte, den Auskauf zu vollziehen. Ebenso eingetroffen ist ein Kreditiv für den Deputierten von Müstair, der aber noch nicht angekommen ist. Man muss seine Ankunft abwarten (374)
- Das Schreiben vom Commissari betreffend Emigration der Protestanten (374ff.) wird seitens der Häupter beantwortet. (379ff.) Da man vermutet, dass sich der kaiserliche Gesandte dazu äussern wird, will man seine Einlage abwarten, bevor Weiteres beschlossen wird (381)
- Gesuch der Lindauer Kreditoren wird gutgeheissen und eine Deputation zum kaiserlichen Gesandten ernannt (381f.)
- Der Stefansorden wird in den Untertanengebieten immer grösser. Man gewährt ihm keine Immunität, sondern unterstellt ihn dem weltlichen Gericht. Dieser Beschluss wird an die Gerichtsgemeinden zur Approbation unterbreitet und den Amtsleuten kommuniziert (382ff.)
- Stadtvogt NN Enderlin beschwert sich über Auflagen auf Heu und Stroh, welche die Sarganser den Herrschaftsleuten auferlegen, und bittet, das "jus talionis" gebrauchen zu dürfen. Man wird beim eidgenössischen Landvogt intervenieren (384f.)
- Auf die Einlage des kaiserlichen Gesandten verordnet man eine Deputation, um die Angelegenheit zu prüfen und eine Antwort zu geben (385)
Tag 12: 7./18.9.
- Forts.: Die Deputierten zu den Tarasper Waldstreitigkeiten berichten, dass sie den Hauptvertrag ohne Befehl der Session nicht unterzeichnen wollen, da sie mit einigen Artikeln nicht einverstanden sind. Man beauftragt hierauf die Deputation, über die strittigen Punkte mit dem kaiserlichen Gesandten nochmals zu verhandeln. Den Gerichtsgemeinden will man indessen sowohl den Hauptvertrag wie auch die Erklärung über Nichtunterzeichnung schicken (385ff.)
- Erneut reicht die Nachbarschaft Scuol eine Protestnote ein, die man ebenso an die Gerichtsgemeinden senden will (388)
- Weil Artikel 6 des Hauptvertrags von der Session bestätigt wurde und dieses Geschäft sowieso noch die Approbation der Gerichtsgemeinden bedarf, beauftragt man die Deputierten zur Unterzeichnung (388); beiliegend Abschrift des Hauptvertrags (389–426)
- Gesuch von Rosa Vetti ihren Ehemann Pietro Martire Merizzi aus der Gefangenschaft in Sondrio zu entlassen. Man leitet ihr Gnadengesuch an die Gerichtsgemeinden weiter und empfiehlt, ihn gegen Bürgschaft freizulassen (426f.)
- Forts.: Wegen des Affronts in Scuol gegen die Deputation will man dem Kriminalrichter und der ganzen Obrigkeit befehlen, die Verantwortlichen zu finden und exemplarisch zu bestrafen (427)
- Der Deputierte von Müstair ist noch nicht eingetroffen. Wenn bis morgen Nacht der Käufer des Podestà-Amts das Geld nicht bezahlt, will man das Amt an den Meistbietenden verkaufen. Der Rest des Auskaufsgelds soll aus der Landeskasse beigesteuert werden (427f.)