D V/37 A - Urkunden (10.12.1281 - 20. Jh.)
Titel / Bezeichnung
Urkunden
Datum
10.12.1281 - 20. Jh.
Verzeichnungsstufe
Institution
Form und Inhalt
Die aus dem Schloss Ortenstein stammenden Urkunden befinden sich im Staatsarchiv Graubünden. Der Urkundenbestand lässt sich in zwei Hauptteile gliedern:
1. Archiv v. Tscharner mit Urkunden und Aktenmaterial sowie Wappen- und Adelsbriefen (Nr. 1-162 sowie Nr. 179 bis 181)
2. Urkunden aus dem Archiv Juvalta (Nr. 163-178).
Auf Wunsch der Familien Linder-V. Tscharner und v. Tscharner wurde diese bereits vor der Neuordnung bestehende Grundeinteilung beibehalten.
1. Archiv v. Tscharner
Die Dokumente Nr. 1-162 und 179-181 lassen in ihrer Zusammensetzung verschiedene Archivschichten erkennen. Der Grundbestand aus dem Hause der Familien v. Tscharner ist historisch gewachsen und wiederspiegelt die (Amts)Geschäfte der Familien in Chur und den Bündner Untertanenlanden im 16., 17. und 18. Jahrhundert. Es handelt sich dabei um das Material mit den Dokumentennummern 13 bis 145 sowie 179 bis 181, die Adelsbriefe. Dabei lassen sich einerseits Urkunden unterscheiden, die direkt Handlungen einzelner Familienmitglieder dokumentieren (Grundstückskäufe, ein Testament, Bestellbriefe, Adelsbriefe); andererseits fallen die zahlreich vorhandenen, den Hauptteil ausmachenden Kaufbriefe von 1495 bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts – zumeist Chur und Umgebung betreffend – auf, die vermutlich durch die Funktion der v. Tscharner als Amtsträger von Chur, Maienfeld und der Drei Bünde ins Familienarchiv gelangt sein dürften. Darunter befinden sich zahlreiche Kauf- und Zinsbriefe, einige Gerichtsurteile, Bestellbriefe usw.
Im Zusammenhang mit der möglichen Entstehung und Zusammensetzung des Familienarchives darf man eine weitere Herkunftsquelle von Archivmaterial nicht vergessen: Die Familienkontakte der Töchter und Ehefrauen der v. Tscharner. Es ist davon auszugehen, dass die Kontakte zu anderen Familien durch Verheiratung der Töchter – z.B. der Elisabeth v. Tscharner (1/21, 1543-1592) mit Georg Beeli v. Belfort – oder Heirat der Söhne – Johannes z.B. vermählte sich in zweiter Ehe mit Katharina Jecklin v. Hohenrealta (siehe 1/52) – sich auf die Zusammensetzung des Familienarchivs auswirkten und in diesem Zusammenhang angenommen werden darf, dass dieses durch die Beziehungen zu anderen Familien stets erweitert und ergänzt wurde.
Weiter lassen sich im Bestand v. Tscharner Dokumente der einstigen Besitzer von Ortenstein, der Travers v. Ortenstein, ausmachen (z.B. 122); siehe dazu vor allem auch die unter „Urkunden und Akten Maiensässe" registrierten Archivalien mit der Nr. 146 bis 162.
Als dritte Schicht des erwähnten Bestandes lassen sich die unter Nr. 1 bis 12 registrierten Dokumente vom übrigen Bestand v. Tscharner isolieren. Die Urkunden berühren den Zeitraum 1332 bis 1487 und bestehen aus Kauf-, Zins-, Lehens- und Schuldbriefen sowie einem Berggerichtsurteil. Sie dokumentieren die Geschlechter v. Schauenstein, v. Valendas, Schenk v. Gössikon, eine Mechtild v. Ortenstein, die Werdenberger, v. Brandis und die Bischöfe von Chur. Bei einem Vergleich dieser Urkunden mit dem 1925 von Oberst Eduard v. Tscharner und seiner Ehefrau Meta v. Tscharner-v. Juvalt dem Staatsarchiv Graubünden geschenkten Bestand (Signatur A 1/5. Urkunden aus dem Schlossarchiv Ortenstein 1302-1796, Nr. 1- 157) ist zu erkennen, dass sich die meisten dieser Urkunden (Nr. 1-12) thematisch zwanglos in den erwähnten Bestand einreihen lassen würden . Es ist daher anzunehmen, dass es sich bei den Dokumenten Nr. 1 bis 12 um Urkunden aus dem oben erwähnten Bestand „Schlossarchiv Ortenstein" (Archiv v. Juvalt) handelt, die sich zwar im Schlossarchiv Ortenstein befanden, aus unbekannten Gründen jedoch nicht mit den anderen Archivalien nach Chur verbracht wurden.
2. Archiv Juvalt
Ebenfalls Bestandteile des vorgängig dort deponierten und 1925 definitiv dem Staatsarchiv Graubünden übereigneten Urkundenbestandes aus dem Schlossarchiv Ortenstein waren die im vorliegenden Regestenbuch unter der Nr. 163 bis 177 verzeichneten Urkunden. Diese 15 Urkunden wurden von Meta v. Tscharner-v. Juvalt 1925 aus dem Depotbestand im Staatsarchiv Graubünden zurückverlangt und sind wieder ins Archiv Ortenstein gebracht worden. Die Urkunden wurden in einem auf den 9. Dezember 1925 datierten „Verzeichnis der aus dem Staatsarchiv nach Ortenstein zurückerstatteten Juvalta'schen Originalurkunden" mit Kurzregesten bezeichnet. Diese durch den Historiker Wolfgang Juvalt gesammelten Urkunden bilden einen wichtigen Quellenbestand zur Bündner Geschichte. Darunter befindet sich etwa die lange Zeit verloren geglaubte Urkunde über die Schenkung einer Leibeigenen an den Bischof v. Chur von 1281.
Nr. 001-145: Urkunden und Akten Archiv Ortenstein (1332-1782)
Nr. 146-162: Urkunden und Akten Maiensässe (1611 -1830)
Nr. 163-178: Urkunden Juvalta (1281-1556)
Nr. 179-180: Adelsbriefe v. Tscharner (1558-1629)
Nr. 181: Adelsbrief Bavier (1613)
Masse
A5 , A4 , Folio
Kategorie
Standort
Staatsarchiv Graubünden
Erwerbsart
Depositum
Provenienz
Tscharner v., Wolfgang, Risch; Linder-v. Tscharner Salome, Ortenstein
Signatur / Identifikationsnummer
D V/37 A
Quelle
Archivdatenbank des Staatsarchiv Graubünden: https://staatsarchiv-findsystem.gr.ch/home/#/content/d998c643ed204f6496fd416bdce28af9
Benutzbarkeit
FreiEinsehbar
Kopien / Reproduktionen
Siehe auch Mikrofilm A I 21 c 01/103
Schutzfrist
0 Jahre (Frei zugänglich)
Schutzfrist Ende
02.01.0001