Form und Inhalt
24.8. [bzw. 4.9.]
- Begrüssung (495)
- Aufnahme der Mehren zum Vollzug des Kompromissprojekts zum Marnia-Handel. (496f.) Da viele Meinungen widersprüchlich formuliert sind, soll der Bundsschreiber einen "Extract" anfertigen
- Der Bundspräsident mahnt zum Frieden im Unterengadin, ansonsten sich die zwei anderen Bünde einmischen würden (497f.)
25.8. [bzw. 5.9.]
- Aufnahme der gerichtsgemeindlichen Mehren gemäss "Extract": Demnach nimmt die Mehrheit das Projekt an und überlässt die Vollzugsbestimmungen der Session. (499ff.) An die Nachbarschaft Scuol wird ein "scharffes Schreiben" abgesandt
- Der Bundspräsident erhält Instruktionen für die Stellungnahme gegenüber den zwei anderen Bünden (502f.)
- Nachträgliche Mehren aus dem Bergell werden mitklassifiziert (504)
- Falls sich die Nachbarschaft Scuol weiterhin gegen den Kompromiss sträube, sollen die Hochgerichte Mannschaften von je 50 Mann aufstellen. Für deren Offiziere und begleitende Politiker werden Tagessaläre fixiert (504ff.)
2.9. [bzw. 13.9.]
- Der Ammann von Lavin beschwert sich, weil der ansässigen Frau NN Bonorand Güter in Schiers gepfändet worden seien. (507f.) Die Beschwerde wird an die Behörden des Zehngerichtebunds weitergeleitet
- Ratsherr NN Cleric soll eine Quittung für bezahlte Schulden ausstellen, ausserdem soll er das Darlehen an "envoyé" [Peter] von Salis zurückzahlen (508f.)
- Um jegliche Zweifel auszuräumen wird NN Cleric zitiert (510f.), woraufhin er sich rechtfertigt (512f.). Anschliessend werden Verordnungen für ausbezahlte Pensionsgelder und Schulden erlassen (513ff.)
- Die wegen des Marnia-Handels ins Unterengadin entsandten Deputierten fordern Saläre ein. (516f.) Dabei will man noch die Reaktion aus Scuol abwarten (518)
4.9. [bzw. 15.9.]
- Eingang eines Briefs aus Scuol, wonach die Nachbarschaft das Kompromissprojekt annehmen will, wenn einige Punkte abgeändert werden (518f.)
- Das Projekt muss nochmals besprochen werden, wobei sich vorgesehene Schiedsrichter zurückziehen. (519f.) Es wird entschieden, nochmals nach Scuol zu schreiben, um die Abtragung der Spesen und Auflagen zu erreichen (521)
- Die Gerichtsgemeinden sollen die aktuellen Sitzungssaläre übernehmen (521f.)
- Johann Marnia sollen alle Güter zurückgegeben werden, zudem soll er einen Schadenersatz von 2000 fl. erhalten. (522) Bei weiterer Renitenz seitens Scuol würde man die zwei anderen Bünde einschalten
7./18.9.
- Der bischöfliche Kanzler erneuert Zollklagen gegen die drei Terzale im Münstertal. (524f.) Hierzu soll er Urkunden zu den Zollrechten kopieren lassen
- Die Protestanten von Poschiavo klagen gegen die dortige katholische Obrigkeit. (526ff.) Das Geschäft wird vertagt