Eiertrööla
Titel / Bezeichnung
Eiertrööla
Alternativer Titel
Ostereierschieben, Ruclar ovs, juvar al gnieu, rotolare
Datum / Zeitraum
Ostersonntag / Ostermontag
Institution
Beschreibung
An Ostern werden beim Eiertrööla Eier einen Hang hinuntergerollt. Das Spiel gewinnt die Person, deren Ei am weitesten unbeschadet rollt, die meisten Runden übersteht oder ein anderes, bereits untenliegendes Ei trifft. Das Spiel weisst dazu lokale Besonderheiten oder Abwandlungen auf, wie im Schanfigg, wo Gräben, Kanäle und sogar Tunnels für das Ei gebaut wurden. In Maienfeld werden auf dem Eierbühel, einem Hügel zwischen Rofels und Bovel, die Eier hinabgeworfen.
Das Wort "trööla" steht für "drehend bewegen, werfen oder schleudern". Es findet sich zudem in dem Brauch des Scheibenschlages, der auch als Schiibatrööla bezeichnet wird. Im Gegensatz zum Scheibenschlagen wird das Eiertrööla nur noch wenig ausgeführt. Während es in Chur Ende des 19. Jahrhunderts verschwand, wurde es im Prättigau Mitte des 20. Jahrhunderts noch vereinzelt ausgeübt – heute wird es auch gerade dort wiederbelebt. So kann am Ostersonntag auf dem Maienfelder Eierbühel, aber auch am Ostermontag auf Crast’Ota in Pontresina sowie in Trin-Digg in Laseaz beim Eiertrööla teilgenommen und zugeschaut werden.
Trachsler-Klassifikation
Kategorie
Nachweis / Literatur
Fetzer, This: Von fliegenden Eiern. (2019) https://idiotikon.ch/wortgeschichten/eier-troela, Stand: 06.08.2024.
LandquartKultur: Eiertrööla. (2024) https://www.landquartkultur.ch/unser-archiv-detail/eiertroeoela.html, Stand: 06.08.2024.