Beschreibung
Zwei Splügner Marmorblöcke, Fundstelle der Rohlinge am Fusse der Marmorbrücke in Splügen. Baumaterialrest von deren Bau nach 1834.
A: roh, einseitig geschliffen, Farbe grau/weiss
B: wurde zu Würfel mit gebrochenen Kanten geschliffen, Farbe grau/weiss
Splügner Marmor, weiss, grau, gelblich, mittelkörnig, führt viel Glimmer, durch dessen Blättchen die Zahl der Angriffspunkte bei der Verwitterung vergrössert wird. Der Splügenmarmor zeigt oft graue und dunkel eingelegte Partien und Streifen, die von kohligen Substanzen herrühren, er entspreche in etwa Qualität Carrarra Marmor 2. Kl.
Splügner Marmor wurde v.a. an 3 Stellen bis ins frühe 20. Jh. abgebaut.
Bekannte Verwendungsorte:
- Vazeroldenkmal Chur (erb.1874, Bildhauer Augusto Bianchi, 1881 aufgestellt durch Bemühungen des kant. Oberingenieur F. v. Salis) auf dem Regierungsplatz Chur. Obeliskartiges Denkmal, das an das Jahr 1471 erinnert, in dem sich die Drei Bünde im mittelbündnerischen Vazerol bei Brienz/Brinzauls zusammenschlossen. Das Denkmal ist als dreiseitige Skulptur konzipiert. Jede Seite zeigt das Wappen einer der Drei Bünde: Gotteshausbund / Oberer oder Grauer Bund / Zehngerichtebund.
- Marmorbrücke Splügen (erb. nach Hochwasser 1834 von Richard La Nicca) repräsentatives klassisches Strassenbauwerk der Kommerzialstrasse (eröffnet 1823), flaches Brückenbogengewölbe aus weissem Splügner Marmor, L 15m x B 5m, realisiert mit Unterstützung der Stadt Zürich, saniert 2016.
- Grabdenkmal zu Ehren J. G. Freiherr von Salis-Seewis (1762-1834, Schweizer Dichter), erb. 1866 von Bildhauer Ludwig Keiser, stand früher auf dem Gottesacker in Chur, heute im Stadtgarten Chur, restauriert 2022. Weisser Sockel aus Splügner Marmor.
- Verwendung im Dom von Mailand (erb. 1386 - 1890) (03/24 nicht belegbar, welche Teile aus Splügner Marmor bestehen)
- Strassenschotter aus Abfallprodukten für die Kommerzialstrasse (alte Landstrasse) im Rheinwald und am Splügenpass, auch in der Lawinengallerie.