Steinbachtobel
Name
Steinbachtobel
Name in German dialect
Steinbachtobel
Phonetics
- štái̯nba᪷xtọ̀bəl (t- / i᪷nt- / i᪷m ~ / ú᪷səm ~)
Institution
Description
Tobel
Grosse, tiefer und langgezogener Geländeeinschnitt westlich von Usser Praden, zieht sich von der Bärenschluecht bis zur Plessur hinunter (westliche Gemeindegrenze)und wird auf halber Höhe von der Landstrasse durchquert.
Meaning
Der Name scheint aus Steinbach 'Bach, der viel Geschiebe führt; an Steinen, Geröll, Kies und ähnlichem reicher Bach' und Tobel zusammengesetzt. Weil in Praden die Bezeichnung Tobel immer auch das darin fliessende Gewässer miteinschliesst, wäre eher eine Bildung */Steintobel/ zu erwarten. Das lässt vermuten, dass der Geländeeinschnitt trotz seiner beachtlichen Ausdehnung nicht selber namenmotivierend gewirkt hat, sondern mit Bezug auf das nahegelegene Gebiet Steinbach benamst worden ist, deshalb also 'Tobel nahe beim Dorfteil namens Steinbach'.
Siehe Steinbach , ▹ Zum Lemma Tobel:
tọ́bəl
n./m., '(Wald-)Schlucht, Felsenrinne, gewöhnlich von einem Bach durchflossen' (Id. 12, 115ff.; FLNB I/5, 542f.; RNB 2, 507ff.; Zinsli, Grund 315).
Ahd. *tobal (belegt durch den Sammelbegriff getubele n.), tubil, mhd. tobel m. (!) 'Waldtal, Schlucht, tiefer Einschnitt, Rinne in einem Hang'.
Die Etymologie des Wortes ist noch ungesichert (Id. 12, 116ff.; Zinsli, Grund 315; ausführlich Sonderegger, App. 89-91; geographisch und geschichtlich Hans Wanner in ZMF 27 (1960), 129-143); heute meist als vorröm. bzw. rom. Entlehnung *tuvale zu lat. tubus 'Röhre' betrachtet (REW 8764; Michael Buck, Das romanische Ortsappellativum tubus, tufus, tovo und seine Derivate, in: ZRPh. 10 (1886), 568-571; daran anknüpfend: J. U. Hubschmied, ZRPh. 62 (1942), 123f.). Kluge/Seebold 730 verneint eine eindeutige Vergleichsmöglichkeit, sieht Anklänge einerseits an altkirchenslawisch dupina f. 'Loch', andererseits an litauisch daubà 'Schlucht', erwägt Entlehnung des Wortes, da es nur in Gebieten vorkomme, die unter römischem (und keltischem?) Einfluss standen und verweist im übrigen auf Hubschmied. Das auch im schwäbisch-bairischen Raum verbreitete Wort ist in der Schweiz als Appellativ und Name auf die östliche Landeshälfte beschränkt und ist erst sekundär in die walserdeutschen Zonen eingedrungen (Zinsli, Südw. Namengut 586). In Graubünden sind Tobel «tiefe Einschnitte, Schluchten, in den Gebirgen meist unbewohnbar und zu Flussbeeten [sic!] von wilden Bergbächen dienend» (Bündn. WB 337).
Siehe Steinbach , ▹ Zum Lemma Tobel:
tọ́bəl
n./m., '(Wald-)Schlucht, Felsenrinne, gewöhnlich von einem Bach durchflossen' (Id. 12, 115ff.; FLNB I/5, 542f.; RNB 2, 507ff.; Zinsli, Grund 315).
Ahd. *tobal (belegt durch den Sammelbegriff getubele n.), tubil, mhd. tobel m. (!) 'Waldtal, Schlucht, tiefer Einschnitt, Rinne in einem Hang'.
Die Etymologie des Wortes ist noch ungesichert (Id. 12, 116ff.; Zinsli, Grund 315; ausführlich Sonderegger, App. 89-91; geographisch und geschichtlich Hans Wanner in ZMF 27 (1960), 129-143); heute meist als vorröm. bzw. rom. Entlehnung *tuvale zu lat. tubus 'Röhre' betrachtet (REW 8764; Michael Buck, Das romanische Ortsappellativum tubus, tufus, tovo und seine Derivate, in: ZRPh. 10 (1886), 568-571; daran anknüpfend: J. U. Hubschmied, ZRPh. 62 (1942), 123f.). Kluge/Seebold 730 verneint eine eindeutige Vergleichsmöglichkeit, sieht Anklänge einerseits an altkirchenslawisch dupina f. 'Loch', andererseits an litauisch daubà 'Schlucht', erwägt Entlehnung des Wortes, da es nur in Gebieten vorkomme, die unter römischem (und keltischem?) Einfluss standen und verweist im übrigen auf Hubschmied. Das auch im schwäbisch-bairischen Raum verbreitete Wort ist in der Schweiz als Appellativ und Name auf die östliche Landeshälfte beschränkt und ist erst sekundär in die walserdeutschen Zonen eingedrungen (Zinsli, Südw. Namengut 586). In Graubünden sind Tobel «tiefe Einschnitte, Schluchten, in den Gebirgen meist unbewohnbar und zu Flussbeeten [sic!] von wilden Bergbächen dienend» (Bündn. WB 337).
Height (metres above sea level)
1351
Area coordinates
762433 , 187556
Municipality
Tschiertschen-Praden, Churwalden
Region
Plessur
Canton
Graubünden
Source
https://search.ortsnamen.ch/de/record/3035696/
Historical evidence
- : 1775 Steinbach «Weillen noch ander waldungen, und der im ~» (RQGR Langw. 95 Nr. 51)
1798 Steinbachtobel «... vnd biss an das ~ ordentlich ausgemarchet (RQGR Langw. 93 Nr. 48)
1844/77 Steinbachtobel (Top. Atlas 814)
1938/39 Steinbach «Bim ~ under Prādä – das Brüggli vor Usser-Prādä – dert chomm äsiä än brandschwārza Pudl, äsiä a wissä und äsiä ä Chrotta d Nacht» (Büchli, Mytholog. 611)
1939 Steinbach «~, Tobel» (RNB 1, 338)
1968 Steinbachtobel (ÜP)
1979 Steinbachtobel (LK 25, LK 50)
1985 Steinbachtobel (LK 25)
1999 Steinbachtobel (LK 25)
2000 Steinbachtobel (LK 50) (None)
References / Literature
- Die Namenlandschaft von Praden. Abhandlung zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich vorgelegt von Peter Masüger. - https://www.ortsnamen.ch/de/regionale-projekte/kanton-graubuenden
- Planta, Robert von / Schorta, Andrea: Rätisches Namenbuch. Bd. 1: Materialien. Bd. 2: Etymologien. Bd. 3, Teile I + II: Die Personennamen Graubündens bearbeitet und herausgegeben von Konrad Huber. Bern, Francke, 1985-1986. - https://www.ortsnamen.ch/de/regionale-projekte/kanton-graubuenden
- Bundesamt für Landestopografie (swisstopo): swissNAMES3D - https://www.swisstopo.admin.ch/de/geodata/landscape/names3d.html