Fraumatta
Name
Fraumatta
Variant name
Fraumatten
Fraumatte
Name in German dialect
Fraumḁtta
Phonetics
- fráu̯mà᪷t̄α (d ~ / u᪷ft ~ / ú᪷fdər ~ / a᪷bdər ~)
Institution
Description
Güter
Ausgedehntes Wiesland in Inner Praden, westlich der Höhi, in mässiger Hanglage oberhalb der Landstrasse.
Meaning
a) 'Wiese, als kirchliche Stiftung zu Ehren der Jungfrau Maria', 'Wiese im Besitz eines Frauenklosters'. b) 'Wiese im Besitz (einer nicht näher bezeichneten) (Ehe-)Frau – Zur (seltenen) Bezeichnung der Ehefrau in Güternamen vgl. ONB 1, 162. c) 'Wiese im Besitz eines (geistlichen oder weltlichen) Herrn, herrschaftliche Wiese'. Dies wäre ein Hinweis auf die Rechtsverhältnisse zwischen Praden einerseits und Probst und Konvent des Klosters St. Luzi und des Domkapitels von Chur andererseits. , ▹ Zum Lemma Frau:
fráu̯
f., 1. 'der weibliche erwachsene Mensch'; 2. 'die Mutter Gottes, unsere (liebe) Frau = Jungfrau Maria'; 3. '(geistliche) Frau, Nonne, Ordensschwester'; 4. 'Frau von gehobenem weltlichem Stande'. Vgl. Id. 1, 1241ff..
Ahd. frouwa, mhd. vro(u)we f. 'Herrin'. , ▹ Zum Lemma fron:
frọ̄n
adj., 'heilig; echt, ehelich' (Id. 1, 1301; FLNB I/5, 177f.).
Mhd. frōn 'den (geistlichen oder weltlichen) Herrn betreffend, ihm gehörend; herrschaftlich; öffentlich', zu ahd. frō m. (Gen. Pl. Als indekl. Adj. frōno) 'Herr' (vgl. Id. 1, 1301; Lexer 3, 529f.; Kluge/Seebold 234), das oft im Wechsel oder vermischt mit ahd. frouwa 'Herrin' auftritt (vgl. auch oben s. v. Frau). , ▹ Zum Lemma Matte:
má᪷t̄α
f., 1. 'mähbare Grasfläche (im Talgrund), die das Winterheu liefert und daher für den Viehtrieb nicht geöffnet wird'; 2. auch 'Bergwiese' (Id. 4, 548f.; FLNB I/5, 337; RNB 2, 457f.; Kluge/Seebold 467; Zinsli, Südw. Namengut 575f.).
Ahd. *mata ist nur in Flurnamen belegt, wird aber durch ahd matoscreg(h) 'Heuschrecke', eigentlich 'Mattenspringer' (bei Notker) vorausgesetzt; mhd. mat(t)e f. 'Wiese'; zu einer Wurzel *ma-/mē wie mähen und schwzdt. Mad n., so dass sich als Grundbedeutung 'Wiese, die gemäht wird' ergibt (Kluge/Seebold 467). Als Appellativ war das Wort früher allgemein im ganzen schweizerdt. Raum gebräuchlich, wurde in der östlichen Hälfte später durch Wiese f. verdrängt, ist dort aber noch im Walsergebiet lebendig.
Zum Problem siehe Escher-Bürkli, Wiesen; Glatthard, Wortfeld; Boesch, Matte und Wiese, Boesch, Kleine Schriften. Boeschs Aussage, in Praden und Tschiertschen sei nur Matte urkundlich belegt, ist mindestens zu relativieren, wie Praden betreffende Urkunden von 1442 und 1488 zeigen: Dort kommt Wiese appellativisch mehrfach vor, zum Beispiel 1442: «... och ain stuk wiesen ... stost ...vswert an die frowen matten» (RQGR Langw. 48 Nr. 30).
fráu̯
f., 1. 'der weibliche erwachsene Mensch'; 2. 'die Mutter Gottes, unsere (liebe) Frau = Jungfrau Maria'; 3. '(geistliche) Frau, Nonne, Ordensschwester'; 4. 'Frau von gehobenem weltlichem Stande'. Vgl. Id. 1, 1241ff..
Ahd. frouwa, mhd. vro(u)we f. 'Herrin'. , ▹ Zum Lemma fron:
frọ̄n
adj., 'heilig; echt, ehelich' (Id. 1, 1301; FLNB I/5, 177f.).
Mhd. frōn 'den (geistlichen oder weltlichen) Herrn betreffend, ihm gehörend; herrschaftlich; öffentlich', zu ahd. frō m. (Gen. Pl. Als indekl. Adj. frōno) 'Herr' (vgl. Id. 1, 1301; Lexer 3, 529f.; Kluge/Seebold 234), das oft im Wechsel oder vermischt mit ahd. frouwa 'Herrin' auftritt (vgl. auch oben s. v. Frau). , ▹ Zum Lemma Matte:
má᪷t̄α
f., 1. 'mähbare Grasfläche (im Talgrund), die das Winterheu liefert und daher für den Viehtrieb nicht geöffnet wird'; 2. auch 'Bergwiese' (Id. 4, 548f.; FLNB I/5, 337; RNB 2, 457f.; Kluge/Seebold 467; Zinsli, Südw. Namengut 575f.).
Ahd. *mata ist nur in Flurnamen belegt, wird aber durch ahd matoscreg(h) 'Heuschrecke', eigentlich 'Mattenspringer' (bei Notker) vorausgesetzt; mhd. mat(t)e f. 'Wiese'; zu einer Wurzel *ma-/mē wie mähen und schwzdt. Mad n., so dass sich als Grundbedeutung 'Wiese, die gemäht wird' ergibt (Kluge/Seebold 467). Als Appellativ war das Wort früher allgemein im ganzen schweizerdt. Raum gebräuchlich, wurde in der östlichen Hälfte später durch Wiese f. verdrängt, ist dort aber noch im Walsergebiet lebendig.
Zum Problem siehe Escher-Bürkli, Wiesen; Glatthard, Wortfeld; Boesch, Matte und Wiese, Boesch, Kleine Schriften. Boeschs Aussage, in Praden und Tschiertschen sei nur Matte urkundlich belegt, ist mindestens zu relativieren, wie Praden betreffende Urkunden von 1442 und 1488 zeigen: Dort kommt Wiese appellativisch mehrfach vor, zum Beispiel 1442: «... och ain stuk wiesen ... stost ...vswert an die frowen matten» (RQGR Langw. 48 Nr. 30).
Height (metres above sea level)
1244
Area coordinates
764042 , 188071
Municipality
Tschiertschen-Praden
Region
Plessur
Canton
Graubünden
Source
https://search.ortsnamen.ch/de/record/3035725/
Historical evidence
- : 1442 frowen matten «stost ... vswert an die ~ ~» (RQGR Langw. 48 Nr. 50)
1939 Fraumatta «~, Güter» (RNB 1, 337)
1968 Fraumatten (ÜP)
1979 Fraumatten (LK 25)
1983 Fraumatta (PV)
1985 Fraumatten (LK 25)
1999 Fraumatten (LK 25) (None)
References / Literature
- Bundesamt für Landestopografie (swisstopo): swissNAMES3D - https://www.swisstopo.admin.ch/de/geodata/landscape/names3d.html
- Planta, Robert von / Schorta, Andrea: Rätisches Namenbuch. Bd. 1: Materialien. Bd. 2: Etymologien. Bd. 3, Teile I + II: Die Personennamen Graubündens bearbeitet und herausgegeben von Konrad Huber. Bern, Francke, 1985-1986. - https://www.ortsnamen.ch/de/regionale-projekte/kanton-graubuenden
- Die Namenlandschaft von Praden. Abhandlung zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich vorgelegt von Peter Masüger. - https://www.ortsnamen.ch/de/regionale-projekte/kanton-graubuenden