Geografische Orte
Oberalp
Name
Oberalp
Name Deutsch Mundart
I d , I dr Oberalp
Phonetik
- i d, i dr ọ̄́bəra᪷ɫp
Institution
Beschreibung
Östlich vom Netschen (An. 338) bis zur Grenze gegen GR. verlaufendes Gebiet; Alp.
Deutung
‘Der obere, höher gelegene Teil der Alp’. Der älteste histor. Beleg zeigt deutlich, dass Ober anfänglich flektiert wurde. , Alp f. meint in Uri immer das grösstenteils korporationseigene, hochgelegene Weideland, auf dem man das Vieh (Gross- und Schmalvieh) sömmert. Zum Wort vgl. näher Kluge 15f.; Pokorny, Vox Rom. 10,221ff., bes. 223.; Id. 1,193ff.
Diminutive: Älpli, Alpeli, Älpeli, Älpetli, und Älpi. Vor allem mit Diminutiva werden stellenweise auch völlig abgelegene und nicht nutzbare Stellen am Rand von Alpgebieten bezeichnet. , Das Adj. ober erscheint in unserem Namenmaterial verständlicherweise sehr häufig, weshalb an dieser Stelle auf Schlagwortverweise verzichtet wird. Ober korrespondiert i. d. R. mit → UNTER. Häufig weisen die entsprechenden Namen auf die spätere Aufteilung eines urspr. in einem Besitz stehenden Gebietes. Ober begegnet unflektiert und fest mit dem GW verschmolzen häufiger als Unter; dies wohl am häufigsten mit -alp, -berg, -feld und -matt.
Zudem erscheint der Superlativ in den Varianten oberst, oberist, obrist, ober(i)sch, z ober(i)sch (Id. 1,51f.; UMWb 327).
Diminutive: Älpli, Alpeli, Älpeli, Älpetli, und Älpi. Vor allem mit Diminutiva werden stellenweise auch völlig abgelegene und nicht nutzbare Stellen am Rand von Alpgebieten bezeichnet. , Das Adj. ober erscheint in unserem Namenmaterial verständlicherweise sehr häufig, weshalb an dieser Stelle auf Schlagwortverweise verzichtet wird. Ober korrespondiert i. d. R. mit → UNTER. Häufig weisen die entsprechenden Namen auf die spätere Aufteilung eines urspr. in einem Besitz stehenden Gebietes. Ober begegnet unflektiert und fest mit dem GW verschmolzen häufiger als Unter; dies wohl am häufigsten mit -alp, -berg, -feld und -matt.
Zudem erscheint der Superlativ in den Varianten oberst, oberist, obrist, ober(i)sch, z ober(i)sch (Id. 1,51f.; UMWb 327).
Art
Höhe (Meter über Meer)
2186
Flächenkoordinaten
691746 , 167786
Gemeinde
Gurtnellen, Tujetsch, Göschenen, Andermatt
Region
Surselva
Kanton
Uri, Graubünden
Quelle
https://search.ortsnamen.ch/de/record/9000231/
Historische Nachweise
- 1429: vber die egg ushar in die obren alp fuoͤrin. Uk. TAU. (Gfr. 43, p. 35ff.); (None)
- 1529: ruffinen git ..., stost an die ober alp und unden abher an metlen. Ub. Urs., 1529, p. 1. TAU.; (None)
- 1708: See in der Ober Alp. Scheuchzen, Naturgeschichten, 3. Teil, p. 94.; (None)
- 1723: Ita alveo suo inclusa per planitiem vallis pergit ad primum Pagum an der Matt, prope quem obviam ei venit ab Oriente Ramus tertius principalis, originem suam deducens ex Lacu Motano in Valle Oberalp sito. Scheuchzer, Helveticus, nach p. 273.; (None)
- 1743: von dannen über die sogenannte Ober-Alp, welches auch ein hoher Berg. Sulzer, Merkwürdigkeiten, p. 50.; (None)
- 1758: Oberalp-Wasser. Ein Bach, welcher aus einem auf der Alp gleiches Namens befindlichen Seelin herunter und in dem Urnischen Thal Urseren in die Reuss einfliesset. Leu, Lexikon, 14, p. 187.; (None)
- 1760: Auf der Ostseite des Dorfes Ursern eröfnet sich ein andres Thal in Oberalp genennt. Gruner, Eisgebirge, 2. Teil, p. 39.; (None)
- 1760: Opper Alpes. Tirion, Nieuwe Kaart von Zwitserland.; (None)
- 1769: Auf der Ostseite des Dorfes Urseren eroͤfnet sich das Thal Oberalp genannt, durch welches ein Pass nach Buͤnden geht. Briefe über die vornehmsten Merkwürdigkeiten der Schweiz, p. 176.; (None)
- 1777: Eier der besten ist der Urselkäse, der in der Oberalp des Urselenthales gemacht wird. Über das Interessanteste der Schweiz, 1, p. 97.; (None)
- 1786: Diese Ebne ist die Oberalp, die, der auch auswaͤrts bekannten Ursener Kaͤse wegen, die da bereitet werden, allen uͤbrigen Alpen der Ursener vorgezogen wird. Storr, Alpenreise, 2. Teil, p. 126.; (None)
- 1793: aus der Oberalpe. Meyer, Reise in die Italienische Schweiz, p. 15.; (None)
- 1796: Oberalp. Sie liegt auf der Hoͤhe von Urseren gegen dem Krispalt oder Kreuzliberg, und grenzt an das Tavetscherthal im obern grauen Bunde. Von Ursern hat man bis zur Alp zu beiden Seiten grasreiche Weiden wohl eine Stunde lang. Alsdenn koͤmmt man zu einer einsamen Kapelle. Hier nimmt die Oberalp ihren Anfang. Sie ist eine halbe Stunde gross und ganz eben. An ihrem oͤstlichen Ende liegt der Ober-Alpsee. Er hat ebenfalls eine halbe Stunde im Umfang, und ist fischreich. Hinter dem See liegt Mooreland, in den er beim Schmelzen des Schnees austritt. Meister, Lexikon, 1, 758f.; (None)
- 1796: der Oberalpsee liegt am östlichen Ende der sogenannten Oberalp. vom Oberalpthal her. Norrmann, Schweizerland, 2, p. 1022, 1193.; (None)
- 1845: durch den Bergsattel der Oberalp (6699 F.) über welchen der Saumweg von Andermatt nach Tavetsch und Dissentis oder von Uri nach Bünden führt. Studer, Hochalpen, p. 101.; (None)
- 1875: die Kammhöhe, von wo der Blick gen Süd nach dem Bristenstock und dem Fellithal ihn überraschte, dessen Bach von seinem Sturz in die Reuss bis auf die Höhe der Fellinenlücke in der Oberalp zu verfolgen war. Christ, Unterwaldner Alpen, p. 35.
(None)
Nachweis / Literatur
- Hug, Albert; Weibel, Viktor: Urner Namenbuch. Die Orts- und Flurnamen des Kantons Uri. 4 Bände. Altdorf, Bibliothekgesellschaft Altdorf, 1988–1990. - https://www.ortsnamen.ch/de/regionale-projekte/kanton-uri
- Bundesamt für Landestopografie (swisstopo): swissNAMES3D - https://www.swisstopo.admin.ch/de/geodata/landscape/names3d.html