Fundstellen
Belfort
Titel / Bezeichnung
Belfort
Datum
1229 bis 1233
Epoche
Mittelalter (700-1500 n. Chr.)
Institution
Beschreibung
Die Burgruine Belfort befindet sich östlich des Dorfes Brienz/Brinzauls. Sie erhebt sich zwischen zwei tiefen, schwer passierbaren Bachtobel auf einem schmalen Felsrücken, der steil nach Süden abfällt. Ihr Name setzt sich aus den beiden Wörtern "fort" (stark) und "bel" (schön) zusammen. Nach ersten Sicherungsmassnahmen durch den Schweizerischen Burgenverein 1935/36 wurde die Burgruine von 2002 bis 2006 umfassend gesichert und konserviert sowie vom Archäologischen Dienst Graubünden bauarchäologisch untersucht.
Die Burg Belfort war eine Neugründung der Freiherren von Vaz, die im Laufe des 13. Jahrhunderts zum mächtigsten Adelsgeschlecht Churrätiens aufgestiegen waren. Der Bau der wehrhaften Burganlage, die aus mehreren Bauten bestand, konnte aufgrund der dendrochronologischen Untersuchung der Bauhölzer in die Jahre 1229 bis 1233 datiert werden. Der dreigeschossige Hauptturm wurde als eigenständiger Bau errichtet und war mit einer Wehrplattform gedeckt. An die Ostseite des Bergfrieds wurde anschliessend der viergeschossige Torturm, der zu Wohnzwecken diente, angebaut, durch dessen Nordseite man ursprünglich in die Burganlage gelangte. Noch während der Neubauzeit wurde der Zugang an die Ostseite verlegt. Von hier gelangte man über eine Rampe oder eine Brücke in den Innenhof. Im Südteil der Anlage entstand danach ein Palas. Dieser war zweiräumig unterkellert. Im zweiten Obergeschoss lagen zwei herrschaftliche Wohnräume. Um 1240 wurde die Wehrburg in einer ersten Umbau- und Erweiterungsphase zu einer feudalen Schlossanlage ausgebaut. Der Palas wurde um zwei Geschosse aufgestockt. Im dritten Obergeschoss entstanden zwei herrschaftliche Wohnräume, im vierten Obergeschoss ein repräsentativer Saal. Ebenso wurde der Westtrakt um ein Geschoss aufgestockt und zu Wohnzwecken ausgebaut. Durch eine Neueindeckung des Hauptturms gewann auch dieser ein zusätzliches Geschoss. Gleichzeitig wurde die Anlage um eine Vorburg gegen Süden erweitert. Nach 1338 gelang die Burg in den Besitz der Toggenburger. Nach weiteren Besitzerwechseln war sie ab 1443 im Besitz der Herren von Montfort. Im Schwabenkrieg 1499 wurde die Anlage von Bündner Truppen gestürmt und in Brand gesetzt.
Schlagworte
Trachsler-Klassifikation
Art
Weitere Identifikationsnummern
FS413 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes)
Höhe (Meter über Meer)
1150
Parzellennummer
2250