Burg Marmels
Titel / Bezeichnung
Burg Marmels
Datum
1135 bis 1420
Epoche
Mittelalter (700-1500 n. Chr.)
Institution
Beschreibung
Die Burg Marmels befindet sich hoch über dem Westufer des heutigen Stausees. Die Grottenburg liegt auf einem mächtigen Felsvorsprung, der in zwei Ebenen gegliedert ist. Sie wird teilweise von einem Felsdach überschattet. Erstmals wurde die Anlage 1893 und 1896 dokumentiert. Eine umfassende Konservierung mit bauarchäologischer Untersuchung sowie einer Ausgrabung wurde 1987 und 1988 durchgeführt. Dank der wettergeschützten Lage hat sich eine grosse Bandbreite an organischen Funden bemerkenswert gut erhalten. Neben den zahlreichen Hölzern, darunter Geräte, Möbelteile und Bauhölzer, haben sich Lederfragmente und Schuhe, sowie Pergamentreste erhalten. Zudem zeugen eine grosse Zahl an Tierknochen und Pflanzenresten von der damaligen Fauna und Flora. Metallgegenstände und mehrere Schlacken belegen die Metallgewinnung und –verarbeitung. Mittels der dendrochronologischen Datierung einiger Holzobjekte kann die Entstehung der Burg zwischen 1135 und 1141 und deren Auflassen gegen Ende des 14. Jahrhunderts bzw. zu Beginn des 15. Jahrhunderts postuliert werden. Die Anlage erstreckte sich über zwei Plateaus. Vom steilen Weg gelangte man zunächst in ein mindestens dreigeschossiges, turmartiges Wirtschaftsgebäude und danach erst zur Umfassungsmauer mit Tor. Dieses Ensemble bildete eine Art Vorburg. Im Gebäude konnten mindestens zwei Nutzungsphasen ausgemacht werden, wobei für die erste eine Schmiedeesse nachgewiesen werden konnte. Das Obergeschoss scheint auch bewohnbar gewesen zu sein. Das eigentliche Wohngebäude, ein turmartiger Palas mit Hocheingang, lag im Süden des Plateaus und besass mindestens vier Geschosse, wobei das Sockelgeschoss als Vorratslager genutzt wurde. Dem Palas war ein Holzgebäude vorgebaut. Auf dem oberen Plateau befand sich die Kapelle, ein zweigeschossiger Saalbau mit einer halbrunden hintermauerten Apsis, und ein weiteres zweigeschossiges Wohngebäude mit Hocheingang. Die talseitigen Mauern aller Gebäude standen miteinander bzw. mit der Umfassungsmauer im Verbund und bildeten eine einheitliche Fassadenfront. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts brannte es auf der Burg. Die beschädigten Gebäude wurden aber wieder in Stand gesetzt. Bereits 1620 war die Burg dann aber endgültig zur Ruine verfallen.
Schlagworte
Apsiden , Bauhölzer , Grottenburgen , Holzgebäude , Holzgeräte , Hölzer , Kapellen , Palasse , Pflanzen , Saalbauten , Schmiedeessen , Schuhe , Tierknochen , Umfassungsmauern , Vorratslager , Wirtschaftsgebäude , Wohngebäude , organische Funde
Trachsler-Klassifikation
Art
Weitere Identifikationsnummern
FS1839 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes) , FS69902 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes)
Höhe (Meter über Meer)
1775
Parzellennummer
12121