Fundstellen
Bregl da Haida
Titel / Bezeichnung
Bregl da Haida
Datum
450 bis 950
Epoche
Mittelalter (700-1500 n. Chr.)
Institution
Beschreibung
Östlich von Sagogn befindet sich die Terrasse Bregl da Heida, auf welcher die Universität Zürich bereits 1933 im Rahmen eines Seminars eine Sondierung durchführte. Bei einer Grabung des Rätischen Museums 1965 bis 1967 wurde der Grundriss einer Kirche aufgedeckt. Dabei handelte es sich vermutlich um die im Tello-Testament von 765 erwähnte Columbanskirche, die wahrscheinlich eine Privatkirche der Viktoriden war. Diese besassen in der Nähe auf Bregl einen ausgedehnten Herrenhof mit einem heizbaren Wohnhaus, Ökonomiegebäuden samt Wasserleitungen sowie Gemüse-, Obstgärten und Rebberge in der Umgebung. Um die Kirche herum, die typologisch ins 6. / 7. Jahrhundert datiert, zog sich ein Wehrgraben. Bei der Kirche selbst handelt es sich um einen einfachen Rechtecksaal mit nördlichem Eingang. Im 8. / 9. Jahrhundert wurde das Sakralgebäude umgebaut und eine hufeisenförmige Apsis angesetzt sowie eine Vorchorzone abgegrenzt. Zusätzlich wurden nördlich und südlich der Kirche je ein Annex angebaut. Im 9. Jahrhundert wurden noch zwei Grabbauten an den nördlichen Annex angefügt. Bei den Grabungen wurden im Kircheninneren die sterblichen Überreste von mindestens 10 Individuen gefunden. Um das Gotteshaus verlief eine Umfassungsmauer, die zwei Bauphasen aufwies. Die Anlage wurde später mehrfach umgebaut und schliesslich profan genutzt bis sie vollständig aufgegeben wurde.
Schlagworte
Trachsler-Klassifikation
Art
Weitere Identifikationsnummern
FS69421 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes)
Höhe (Meter über Meer)
821
Parzellennummer
863