Padnal
Titel / Bezeichnung
Padnal
Datum
1800 v. Chr. bis 412 v. Chr.
Epoche
Bronzezeit (2200–800 v. Chr.) , Eisenzeit (800 v. Chr.–0) , Hallstattzeit (800–450 v. Chr.)
Institution
Beschreibung
Am südlichen Dorfausgang von Savognin erhebt sich auf der rechten Seite der Julia ein markanter Hügel, auf dem sich die Flur Padnal befindet. Der südliche Teil des Hügels war 1938 und erneut 1947 vom Kiesabbau betroffen. Die ersten Funde prähistorischer Keramik stammen von 1947. Bis 1953 traten wiederholt Funde zutage, weshalb zwischen 1953 und 1956 mehrere Sondiergrabungen durchgeführt wurden. Illegale Kiesabbauarbeiten lösten 1971 erneut archäologische Grabungen aus, die 1983 abgeschlossen werden konnten. Es wurden insgesamt fünf prähistorische Siedlungshorizonte erfasst, die in einer natürlichen Mulde lagen. Deutliche Brandschichten belegen: die jeweiligen Strukturen wurden durch Brände zerstört. Die ältesten Siedlungsreste stammen aus der Frühbronzezeit. Die Wohnbauten waren in Pfostenbauweise mit Lehmflechtwerk einzeilig errichtet. Mindestens in einem Haus konnte Bronzeverarbeitung nachgewiesen werden. Die früh- bis mittelbronzezeitliche Siedlung war bereits dreizeilig. Die Häuser wurden vorwiegend in Blockbauweise mit Rundhölzern errichtet. Dieser Phase konnte zudem eine Zisterne in Bohlenständerbautechnik zugewiesen werden. Von den mittelbronzezeitlichen Strukturen haben sich nur wenige erhalten, ob dies an der folgenden spätbronzezeitlichen Überbauung oder an einer Verlagerung des Hauptsiedlungsplatzes liegt, konnte nicht abschliessend geklärt werden. Die darauffolgende Siedlung kann zeitlich in der frühen Spätbronzezeit verortet werden. Es handelte sich nun um eine dreizeilige Reihensiedlung aus verhältnismässig langen Gebäuden. Zwischen den Gebäudereihen lagen schmale Trauf- bzw. Ehgräben. Die mittlere Gebäudereihe bestand aus Wohnbauten, die beiden äusseren vermutlich auch aus Speicher- und Stallgebäuden. Vom letzten Siedlungshorizont, der in die Spätbronzezeit bzw. in die ältere Eisenzeit datiert, sind nur noch ein Hausgrundriss sowie einige Trockenmauern nachweisbar. Zudem weisen einige Plattenschlacken auf eisenzeitliche Kupferverhüttung hin.
Schlagworte
Trachsler-Klassifikation
0.10 Ur- und frühgeschichtliche Artefakte (Bodenfunde, Grabungsfunde, nach Epochen bzw. chronologisch) , 1.229.011 Hofbrunnen, Hausbrunnen (Sodbrunnen, Ziehbrunnen, Laufbrunnen [inkl. Wasserpumpen], Zisternen) , 1.229.021 Fachwerkwände, Bohlenständerwände , 1.230.0 Landwirtschaftliche Vorratsbauten (Scheunen, Speicher, Blackenhäuser, Futtersilos usw.)
Weitere Identifikationsnummern
FS2916 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes) , FS2918 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes) , FS3900 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes) , FS68773 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes) , FS69973 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes) , FS69982 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes)
Höhe (Meter über Meer)
1224
Parzellennummer
3402, 3403, 3647