Fundstellen
Chastè da Tarasp
Titel / Bezeichnung
Chastè da Tarasp
Datum
1160 bis 1916
Epoche
Mittelalter (700-1500 n. Chr.) , Neuzeit (1500 n. Chr.-heute)
Institution
Beschreibung
Auf einem kegelförmigen Felshügel im Norden des gleichnamigen Dorfes thront das Schloss Tarasp. Die gut erhaltene Burganlage gliedert sich in drei Abschnitte – die Ober- und Unterburg sowie den befestigten Zugang. Letzterer befindet sich an der Südostflanke des Burgfelsens und führt an zwei Schalentürmen und der Zwingermauer vorbei zur Unterburg. Diese nimmt den nördlichen und östlichen Bereich der Felsterrasse ein. Die Unterburg setzt sich aus dem Wachthaus, dem Pulverhaus, dem Torhaus und dem Pulverturm zusammen und wird von einem Bering umgeben. Im Osten gelangt man durch das Kapellentor zur Kapelle und dem Glockenturm sowie durch den Kapellenhof zur Oberburg, die am höchsten Punkt des Burgfelsens steht. Diese besteht aus einem Hauptbau und Nordtrakt, einem Zwischentrakt, einem Südtrakt und einer Zisterne. Die Bauten dienten vor allem als Wohn- und Wirtschaftsbauten.
Das Schloss Tarasp wurde wohl im dritten Viertel des 11. Jahrhunderts von den Herren von Tarasp gegründet. Aus dieser Zeit stammen auch die ältesten Bauelemente. Bereits im 12. Jahrhundert ging die Burganlage ans Bistum Chur über und wurde daraufhin erweitert. Der grösste Teil der Anlage dürfte um 1200 entstanden sein. So entstand beispielsweise der Glockenturm. Nach zahlreichen weiteren Besitzerwechsel übernahmen schliesslich die Habsburger im 16. Jahrhundert das Schloss und seine Güter. Zahlreiche Um- und Neubauten sind 1520 entstanden, unter anderem wurde die Kapelle erhöht und eine neue Zisterne errichtet. Die Burganlage wurde 1612 von der Bündner Bevölkerung verwüstet, blieb aber weiterhin in Verwendung. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden im Bereich der Unterburg das untere Tor mit Wachthaus sowie das Pulverhaus gebaut. Der neu gegründete Kanton Graubünden kaufte das Schloss 1803 und verkaufte es bereits 1829 weiter. Die Anlage wechselte bis heute noch mehrmals den Besitzer. Das Schloss war um 1900 bereits stark zerfallen. Zwischen 1907 und 1916 wurde es restauriert und seit 1919 ist es bei öffentlichen Führungen zugänglich.
Schlagworte
Burgen , Glockentürme , Kapellen , Pulverhäuser , Pulvertürme , Torhäuser , Türme , Umfassungsmauern , Wachthäuser , Wirtschaftsbauten , Wohnbauten , Zwinger
Art
Weitere Identifikationsnummern
FS3798 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes) , FS67080 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes) , FS67082 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes)
Höhe (Meter über Meer)
1502
Parzellennummer
20693