Fundstellen
Crap Sogn Parcazi
Titel / Bezeichnung
Crap Sogn Parcazi
Datum
950 bis 1200
Epoche
Mittelalter (700-1500 n. Chr.)
Institution
Beschreibung
Die Burgruine Crap Sogn Parcazi, auch unter dem Namen Hohentrins bekannt, liegt westlich des Dorfes Trin auf allen Seiten steil abfallendem Felskopf. Wie einzelne Funde belegen, wurde der Burghügel bereits in prähistorischer und römischer Zeit begangen. Die Burganlage selbst entstand spätestens im 12. Jahrhundert, vermutlich durch die Herren von Sagogn-Wildenberg. Sie nimmt das ganze, von Süden nach Norden in unregelmässigen Stufen abfallende Plateau, das ungefähr 80 x 50 m misst, ein. Das Plateau war von einer Ringmauer umgeben. Der zentrale Bereich der Anlage bildet die Kapelle, die dem Hl. Pankratius geweiht war. Das rechteckige Langhaus war geostet und von Südwesten her durch eine Tür zugänglich. Nachträglich wurde ein lettnerartiger Abschluss gegen die Apsis hin eingebaut, in welcher sich der freistehende Altar befand. Nordwestlich schliesst an die Kapelle ein Rechteckbau an, der innen mit Ziegelschrotverputz ausgekleidet war. Dabei handelt es sich vermutlich um eine Tankzisterne. Im westlichen Bereich der Burganlage befindet sich eine runde Filterzisterne. Im Norden steht ein wehrhafter, rechteckiger Palas, im Süden bzw. Südosten ein mehrgliedriger Gebäudekomplex, dessen zentrales Bauwerk ein rechteckiger Turm ist. Nach einem Brand um 1470 wurde die Burganlage wohl aufgegeben.
Da bereits 1929 nur noch geringe Mauerreste der Burganlage sichtbar waren, führte der Schweizerische Burgenverein 1931 umfassende Freilegungsarbeiten durch. Während des 2. Weltkrieges war der Burgfelsen in eine Befestigungszone einbezogen und Teile der Burgruine wurden durch militärische Eingriffe gestört. Von 2006 bis 2010 wurde die Anlage unter Beteiligung des Archäologischen Dienstes Graubünden umfassend gesichert und untersucht.
Schlagworte
Art
Weitere Identifikationsnummern
FS3960 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes) , FS3961 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes) , FS69753 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes) , FS69754 (Imdas, interne Inventarnummer des Archäologischen Dienstes)
Höhe (Meter über Meer)
1008
Parzellennummer
2470